Donnerstag, 25. Mai 2023

"Ob sich der Verdacht, die „Letzte Generation“ sei eine kriminelle Vereinigung, halten lässt, bleibt abzuwarten"

erste Reaktion auf die Kriminalisierungs-Strategie: 
Aufgrund der zahlreichen Hausdurchsuchungen heute bei Klimaaktivist*innen der letzten Generation, ist für morgen eine Eilversammlung angemeldet. Wir werden uns um 17:30 Uhr am Bahnhof in Ravensburg treffen und dann gemeinsam über die Karl- und Schussenstraße hoch zum Marienplatz ziehen. Wir zeigen uns solidarisch! Denn Klimaschützen ist kein Verbrechen. Kommt vorbei und lasst uns laut gegen ihre Repressionen sein. Solidarität ist unsere stärkste Waffe

Frankfurter Rundschau hier  mit Video  25.05.2023  VonMartina Lippl

„Letzte Generation“- Aktivistin Carla Hinrichs:
„Plötzlich steht ein Polizist vor deinem Bett und richtet eine Waffe auf dich“

Klimaaktivistin Carla Hinrichs ist Mitbegründerin und Sprecherin der Gruppe „Letzte Generation“. Die Polizei und Staatsanwaltschaft haben bei der bundesweiten Razzia auch ihre Wohnung in Berlin durchsucht. Es ist nicht die erste Razzia gegen die Gruppe der Klima-Aktivist:innen. „Und plötzlich steht ein Polizist mit schusssicherer Weste vor deinem Bett und richtet eine Waffe auf dich“, so schildert Hinrichs den Einsatz am Mittwoch (24. Mai) auf Twitter. „Sie versuchen, mir Angst zu machen.“ Doch die Angst vor der Klimakatastrophe sei größer.

Diesmal soll Hinrichs zu den Hauptbeschuldigten der Generalstaatsanwaltschaft München gehören, berichtet die Augsburger Allgemeine. Der Zeitung liegt der Durchsuchungsbeschluss eigenen Angaben zufolge vor. Der 26-Jährigen und zwei weiteren Beschuldigten wird demnach die Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ vorgeworfen.

Carla Hinrichs zählt wohl zu den prominentesten Gesichtern der „Letzten Generation“. Sie wurde bereits mehrfach wegen der Teilnahme an Straßenblockaden verurteilt. Zuletzt war die gebürtige Bremerin vom Amtsgericht Frankfurt am Main zu einer Haftstrafe und 60 Stunden gemeinnützige Arbeit verurteilt worden.

Wird die Bewährung für Carla Hinrichs widerrufen?

Die Haftstrafe von zwei Monaten wurde für die ehemalige Jura-Studentin drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Mit einem Bein im Gefängnis, wie es so schön heißt. Kurz nach der Bewährungsstrafe klebte sich die Aktivistin jedoch wieder auf die Straße. „Auch das Urteil zu zwei Monaten Haft auf Bewährung kann mich nicht aufhalten“, schrieb sie auf Twitter. Nach so einer Aussage könnte der Richter die Bewährung für Carla Heinrichs im schlimmsten Fall widerrufen. Dann müsste die Klimaaktivistin ihre Haftstrafe antreten.

Gerichte verurteilen Sprecherin der „Letzten Generation“

Von einem Berliner Gericht war Carla Hinrichs wegen eines ähnlichen Falls zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt (20 Tagessätze je 30 Euro) worden. Das Amtsgericht Tiergarten befand die 26-Jährige der Nötigung schuldig. „Es ist eine Straftat, wenn man anderen seinen Willen aufzwingt“, sagte Richter Christoph Weyreuther bei der Urteilsbegründung. Schon damals verkündete die Klimaaktivistin, dass eine Verurteilung nicht das Ende ihrer Proteste bedeute.......

Carla Hinrichs gründete 2021 mit anderen Klimaaktivist:innen die Gruppe „Letzte Generation“. Mit ihren Protestaktionen ist die Gruppe in Deutschland und Österreich seit 2022 aktiv und sorgen für Aufsehen – auch in den Medien. Ob sich der Verdacht, die „Letzte Generation“ sei eine kriminelle Vereinigung, halten lässt, bleibt abzuwarten. (ml)

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