Samstag, 13. Mai 2023

Greenpeace verklagt gemeinsam mit italienischen Bürger:innen den Energieriesen Eni

Euronews hier Von Ruth Wright  mit APTN und Reuters  •  Zuletzt aktualisiert: 12/05/2023 

Greenpeace hat sich mit italienischen Bürger:innen zusammengetan, um einige der größten Umweltverschmutzer der Welt vor Gericht zu bringen.

Das Unternehmen und die italienische Regierung werden verklagt, weil sie es versäumt haben sollen, Leben zu schützen. Zwölf italienische Bürger:innen verklagen einen der größten Ölkonzerne der Welt. Sie argumentieren, dass sie von extremer Hitze betroffen sind und dass Eni die Schuld daran trägt.

Die Umweltgruppen Greenpeace und ReCommon haben sich den Bürger:innen bei der Klage angeschlossen, die, wenn sie vor Gericht kommt, die erste ihrer Art in Italien wäre.

Was wird Eni vorgeworfen?

"Die Kläger machen ... ihr Recht geltend, Schadensersatz für die Auswirkungen des Klimawandels zu fordern, für den Italiens größte Energieunternehmen eine große Verantwortung tragen", so Greenpeace in einer Erklärung.Die Kläger behaupten, dass Eni durch die Förderung fossiler Brennstoffe das Recht der Italiener:innen auf Leben, Gesundheit und ein ungestörtes Familienleben verletzt hat, und zwar indem es eine Industriepolitik betreibt, die gegen die internationalen Verpflichtungen Italiens verstößt.

In einer Erklärung antwortete Eni, man werde vor Gericht die "Grundlosigkeit" der Klage und die "Richtigkeit" seiner Dekarbonisierungsstrategie beweisen, die ein Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit, Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit herstelle. Das Unternehmen erklärte außerdem, dass man selbst rechtliche Schritte gegen einen der Kläger, ReCommon, wegen angeblicher Verleumdung in Erwägung zieht.

In der Klage werden sowohl Eni als auch seine beiden größten Aktionäre, das italienische Wirtschaftsministerium und die staatliche italienische Kredit- und Investitionsbank Cassa Depositi e Prestiti, genannt.

Was soll mit der Klage erreicht werden?

Die Kläger:innen fordern Schadenersatz für vergangene und zukünftige Schäden infolge des "Klimawandels, zu dem Eni durch sein Verhalten in den letzten Jahrzehnten erheblich beigetragen hat, obwohl es sich dessen bewusst war", heißt es in einer Erklärung von Greenpeace Italien.

Die Kläger:innen fordern das Gericht außerdem auf, Eni zu verpflichten, seine Industriestrategie zu ändern, um die Emissionen bis 2030 um mindestens 45 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken und den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wie es das Pariser Abkommen vorsieht.

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