07.05.2023 hier im Südkurier
....Denn noch viel wichtiger ist das Konzept für energieeffizientes Bauen, für ein CO2-neutrales Quartier, das am Ende auch bezahlbaren Wohnraum und ein soziales Miteinander ermöglicht.....
Den Erfolg sehen die BGÜ-Geschäftsführer Dieter Ressel und Andreas Huther in den erträglichen Entstehungskosten für das Projekt, das von massiven Kostensteigerungen weitgehend verschont geblieben sei. Dies habe es ermöglicht, die Wohnungen in den Neubauten trotz der hohen Standards zu einer moderaten Miete anbieten zu können, die bei 10,62 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt liege. Die konkrete Preisspanne erstrecke sich von 8,60 bis 12,90 Euro pro Quadratmeter. Die Förderung mit Bundesmitteln von insgesamt 13,5 Millionen Euro wurde an einen innovativen Nutzen geknüpft, der für andere Vorhaben beispielhaft sein könne. „Wir haben ein Reallabor, das ein neues Quartier mit der Aufwertung eines Altbestandes verbindet“, erklärte Andreas Huther. Innovativ sind dabei erstmals eingesetzte neue Dämmprodukte, die schlankere Wandstärken erlaubten und damit einen Wohnflächengewinn ermöglichen. „Insgesamt macht das hier immerhin 214 Quadratmeter aus“, sagte Huther.
Einer der Kooperationspartner ist dabei das Forschungsinstitut für Wärmeschutz in München, dessen Leiter Andreas Holm die Bedeutung einer guten Wärmedämmung im Zusammenhang mit Wärmepumpen hervorhob. Die braucht das neue Stadtquartier allerdings nicht, da die Gebäude an das Nahwärmenetz des Stadtwerks angeschlossen sind. 20 Prozent des Bedarfs werden laut Andreas Huther über die neue solarthermische Anlage gedeckt, 60 Prozent weiterhin durch Holzhackschnitzel, die durchweg aus den lokalen Wäldern stammten. Der Rest werde über ein Blockheizkraftwerk und einen Gaskessel für vorübergehende Spitzen bereitgestellt. Eine weitere Innovation versteckt sich in der Nahwärmenetzverbindung zwischen neuen Gebäuden und Altbestand der BGÜ am Hildegardring. „Wir verwenden erstmals ein sogenanntes Drei-Leiter-System“, erklärte Andreas Huther. In der Praxis bedeutet dies, dass zunächst der Altbestand, der auch nach Sanierung lediglich einen geringeren Dämmstandard und einen Kfw-Wert von 55 erreichen kann, mit dem circa 85 Grad heißen Wasser aus den Pufferspeichern versorgt wird. Der auf circa 55 Grad abgekühlte Rücklauf reicht jedoch noch aus, um einen Teil der besser gedämmten neuen Gebäude zu versorgen. Erst von dort fließt der Rücklauf mit rund 35 Grad zurück zur Heizzentrale. Zum CO2-neutralen Energiekonzept tragen zudem die PV-Anlagen mit 300 Kilowatt-Peak, drei große Batteriespeicher in den Gebäuden und ein E-Mobilitätsangebot bei.
Wichtiges Element für eine effizienten Energieeinsatz wird die Quartiers-App, deren Entwicklung beim Fraunhofer-Institut weitgehend abgeschlossen, die jedoch noch nicht im Einsatz ist....
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