Donnerstag, 18. Mai 2023

Renaturierung des Reicher Moos

 

Diesen Aufruf hat eine Gruppe von Menschen erarbeitet, denen das Reicher Moos am Herzen liegt.Dazu benötigen wir aber zuerst den politischen Willen dieses Stück Natur nicht der endgültigen Vernichtung preiszugeben, sondern für unsere Nachfahren zu retten und zu bewahren.

Vorbemerkung

Nach dem bisherigen Genehmigungsstand, der auf einem Kompromiss zum vorherigen Torfabbau basiert, sollte der Torfabbau für Badezwecke ab dem Jahr 2030 eingestellt werden und die Renaturierung bis 2036 abgeschlossen sein. 

Im beschlossenen aber noch nicht genehmigten Regionalplan 2021 sind weitere 40 Jahre Torfabbau, also bis 2070 vorgesehen.Das Reicher Moos ist Bestandteil des Natura 2000 /FFH-Gebiets 8224-311 („Feuchtgebiete bei Waldburg und Kißlegg“). Das angrenzende Naturschutzgebiet „Edensbacher Mösle“ sowie die Biotopvernetzung der Gemeinden Vogt und Waldburg sind einzubeziehen. 


Unsere Forderungen 

Beendigung des Torfabbaus, Beginn der Planung um die komplette Renaturierung bis 2036 abzuschließen. Wir fordern, eine professionelle Konzeption zur Renaturierung durch einen unabhängigen und erfahrenen Moorschutzexperten erstellen zu lassen. 

Unsere Zielsetzung 

Naturschutzfachlich und landschaftsplanerisch muss die höchste Umweltqualität bei Schutz und Entwicklung der lebensraumtypischen Biotope und Arten von Fauna und Flora im Mittelpunkt stehen. Wünschenswert wäre eine Renaturierung, die Bedingungen schafft, dass sich auf einer großen Fläche wieder ein Hochmoor entwickeln kann. Für eventuell vorhandene schützenswerte Bereiche und Arten ist eine Abwägung im Sinne der Umweltqualität vorzunehmen.

Das ursprüngliche Moorgebiet soll größtmöglich wieder vernässt werden um die weitere Torfzersetzung zu verhindern. Die umliegenden Bauern und Grundbesitzer sollen von Anfang an mit einbezogen werden. Dringend geboten ist der Rückbau mineralhaltiger Strukturen, vor allem der Zufahrtstrasse für den Torfabbau.

Wir wollen der Bevölkerung einen begrenzten, naturverträglichen Zugang zum Moor ermöglichen, z. B. durch Wege und eine kleine Aussichtsplattform, um die Schönheit dieses Gebietes erlebbar zu machen. Die Zuständigkeiten und das Monitoring, muss von Beginn an festgelegt und langjährige Pflegemaßnahmen müssen im Konzept fixiert werden.

Für Pflegemaßnahmen könnten auch Vereine, Umweltverbände und alle Interessierten eingebunden werden.

Grundlagen

Es liegen landesweit digitale 3 D-Geländemodelle vor. Ein hydrogeologisches Arbeitsmodell muss, vermutlich durch Messungen und Bohrungen, erarbeitet werden. Das aktuelle Entwässerungssystem muss geeignet modifiziert werden um einen ausreichend hoher Wasserstand zur Wiedervernässung sicherzustellen. Das bedeutet Gräben zu schließen und Dämme, Sperren und Spundwände zu planen.
Es ist zu prüfen wie Quellen und Bachläufe auch durch Umbettungen sinnvoll in das Gesamtkonzept zu integrieren sind.

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