Nur speziell konzipierte Systeme können in den “Inselbetrieb” wechseln

 Harald M. Depta hier auf LinkedIn  energiefahrer.de

Fach-Dozent & Referent für Elektromobilität, Photovoltaik, gewerbliche Fuhrparks | Dozent für DEKRA & TÜV Zertifikatskurse 

In meinem Themen Workshop zum Thema Photovoltaik gestern für Anwender, Installateure und Elektriker hat sich per Zufall das Thema Blackout entwickelt. 

Die Stromausfälle in Spanien/Portugal machten deutlich: Viele verstehen nicht, dass normale PV-Anlagen bei Netzausfall NICHT funktionieren.

Tatsächlich schalten sich Standardanlagen bei Stromausfall komplett ab – zum Schutz der Netztechniker und der Anlage selbst. Nur speziell konzipierte Systeme können in den “Inselbetrieb” wechseln.

Wie funktioniert dieser Inselbetrieb? Bei Netzausfall erkennt der Wechselrichter den Spannungsabfall. Eine Netztrennstelle aktiviert sich und trennt die Anlage vom öffentlichen Netz. Der Wechselrichter erzeugt dann selbständig die nötige Netzspannung von 230V/50Hz und die Batterie versorgt Ihr Haus.

Im Workshop kamen viele Fragen zur richtigen Planung. Wichtige Voraussetzungen für Inselbetrieb sind:

• Inselbetriebsfähiger Wechselrichter mit “Black-Start-Funktion”

• Ausreichend dimensionierte Batterie - je nach durchschnittlichen Stromverbrauch 

• Automatische Netztrennvorrichtung

• Leistungsreserven für Verbrauchsspitzen

Die Nachrüstung ist übrigens deutlich teurer als die Integration von Anfang an – ein wichtiger Planungsaspekt für Neuanlagen.

Die Vorteile einer inselbetriebsfähigen Anlage sind zweifach: Sie reduzieren laufende Stromkosten im Normalbetrieb UND schaffen Sicherheit bei Netzausfällen. Bei einem Blackout bleiben Kühlgeräte, Kommunikation, Heizung und essentielle Beleuchtung in Betrieb. Übrigens auch gut geeignet für Unternehmen, die auf zuverlässige Stromversorgung angewiesen sind.

Die Rückkehr zum Normalbetrieb erfolgt vollautomatisch, sobald das Netz wieder stabil ist – ganz ohne manuellen Eingriff.