Freitag, 9. Mai 2025

Industrie-Stromspeicher für die Massenproduktion bereit

Ein Beispiel für die rasend schnelle Entwicklung im Batteriemarkt. Leider Lithium-Eisenphosphat-Batterien, aber ich denke dass sich in Bälde noch Großbatterien auf der Grundlage anderer Stoffe zeigen werden....

hier  Artikel von Tobias Stahl

Akku-Gigant zeigt neuen Stromspeicher: Er könnte ein Haus drei Jahre versorgen

CATL hat auf der Batteriemesse ees 2025 in München sein neues Batteriesystem Tener Stack vorgestellt. Der Energiespeicher ist für die Massenproduktion vorgesehen, soll eine beeindruckende Lebensdauer erreichen – und hält rekordverdächtig viel Speicherkapazität bereit.

Der weltgrößte Batteriehersteller CATL hat auf der Batterie- und Energiespeichersystem-Messe ees erstmals sein neues Speichersystem Tener Stack vorgestellt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Energiespeichersystems Tener, das CATL im vergangenen Jahr vorgestellt hatte. Tener Stack bietet im Vergleich zum Vorjahresprodukt zahlreiche Verbesserungen – unverändert bleibt indes die beeindruckende Langlebigkeit: CATL verspricht null Prozent Degradation in den ersten fünf Betriebsjahren.

Tener Stack soll das weltweit erste für die Massenproduktion vorgesehene Energiespeichersystem mit einer Kapazität von 9 Megawattstunden (MWh) sein. Das Tener-System, das CATL 2024 vorgestellt hatte, verfügte über 6,25 MWh Kapazität und war in einem 20-Fuß-Seecontainer mit einer Außenhöhe von knapp 2,60 Metern untergebracht. Der neue Tener Stack besteht aus zwei aufeinander gestapelten halbhohen Modulen, die zusammen nur gut 4,70 Meter hoch sind. CATL konnte laut eigener Aussage eine 45-prozentige Verbesserung der Volumennutzung und eine 50-prozentige Steigerung der prognostizierten Energiedichte erreichen.

Der Batteriespeicher kann einen Durchschnittshaushalt drei Jahre lang mit Strom versorgen

Die interne Kapazität von bis zu 9 MWh soll ausreichen, um einen sparsamen deutschen Haushalt, ohne Wärmepumpe oder E-Auto, drei Jahre lang mit Strom zu versorgen. Für den heimischen Gebrauch ist das Speichersystem aber freilich nicht gedacht: CATL präsentierte das System als Antwort auf den schnell wachsenden globalen Energiebedarf, von KI-gesteuerten Rechenzentren bis hin zur industriellen Elektrifizierung. Tener Stack soll vor allem von Versorgungsunternehmen, Entwicklern und industriellen Nutzern verwendet werden.

Tener Stack unterstützt sowohl zentralisierte als auch String-PCS-Architekturen. Dieser duale Technologiepfad soll eine nahtlose Integration mit herkömmlichen AC-seitigen Geräten und eine breitere Palette von Netzanwendungen ermöglichen.

Die verbesserte Raumeffizienz des Speichersystems soll auch die Wirtschaftlichkeit verbessern: So werden für den Einsatz von 800 MWh Speicherleistung fast ein Drittel weniger Container benötigt als bei 6-MWh-Systemen in Standard-Seecontainern. Dies reduziere die Anzahl der PCS-Einheiten und die versteckten Kosten, die mit einer Überdimensionierung des Systems verbunden seien. Die Flächeneffizienz soll sich so um 40 Prozent steigern lassen, die Gesamtkosten für das System sollen sich um 20 Prozent reduzieren.

"9 MWh ist nicht die Grenze der Energiekapazität oder des Platzes"

Die gesetzliche Gewichtsgrenze für den Transport von Containern liegt in zahlreichen Ländern bei 36 Tonnen – ein Problem, das CATL mit einem "Zwei-in-Eins"-Design gelöst haben will: Jede der halbhohen Einheiten wiegt maximal 36 Tonnen, wodurch in 99 Prozent der weltweiten Märkte die Einhaltung der Transportvorschriften gewährleistet ist. Das geteilte Design soll Standardversandmethoden eröffnen, einschließlich des Einsatzes von Standard-Containerspreadern und -linern.

Der Tener Stack nutzt eine LFP-Batteriechemie (Lithium-Eisenphosphat) von CATL, die für ihre inhärente thermische Stabilität und die geringe Brandgefahr bekannt ist. Die verbesserten Gassensoren bieten eine um 40 Prozent höhere Empfindlichkeit und lösen die Unterdrückungssysteme 35 Prozent schneller aus. Eine neue dreilagige Isolierung erhöht die Feuerbeständigkeit auf zwei Stunden. Das System erfüllt zudem die IEEE693-Normen für seismische Einwirkungen und hält Erdbeben der Stärke 9 und Hurrikane der Kategorie 5 stand.

Ein Thermal-Management-System reduziert die Wärmeabstrahlung des Containers, senkt die Grundstücks- und Wartungskosten und hält den Geräuschpegel auf 65 dB(A) in einem Meter Entfernung, was in etwa der Lautstärke eines angeregten Gesprächs in einem Meter Entfernung entspricht.

Hank Zhao, technischer Leiter von ESS Europe CATL, gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen: "9 MWh ist nicht die Grenze der Energiekapazität oder des Platzes. Jeder Durchbruch bei der Energiedichte wird in Zukunft einen größeren Energiewert bei geringerem Platzbedarf freisetzen."

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