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Trotz immer noch hoher Zustimmung für Umwelt- und Klimaschutz verliert das Thema für viele Menschen in Deutschland zunehmend an Priorität, so eine neue Studie. Besonders wichtig sei es jetzt, dass die Politik soziale Folgen des Klimawandels mitdenkt.
Nur noch 54 Prozent der Bevölkerung betrachten Klima- und Umweltschutz als ein sehr wichtiges Thema. 2019 waren es 68 Prozent der Befragten. Damit genießt das Thema zwar weiterhin einen hohen Stellenwert, fällt jedoch im Vergleich zu den Vorjahren zurück – vom ersten auf den sechsten Platz des Rankings. Das geht aus einem neuen Bericht des Umweltbundesamts (UBA) hervor. Besonders auffällig: Nur ein knappes Drittel der Befragten geht davon aus, dass Deutschland die Folgen des Klimawandels bewältigen kann. Dabei handelt es sich um den niedrigsten Wert seit dem Start der Studie im Jahr 2002.Dem Umweltbundesamt zufolge bleibt Klima- und Umweltschutz trotz sinkender Zustimmungswerte für die Deutschen relevanter als das Thema Zuwanderung und Integration. Letzteres spielte bei der Bundestagswahl jedoch eine deutlich größere Rolle.
Neben wirtschafts- und sicherheitspolitischen Themen gewinnen vor allem soziale Problemstellungen an Priorität für die Deutschen. Besonders wichtig ist den Befragten der Zustand von Gesundheitssystem und Bildungswesen. Die Kategorien erreichten die höchsten Zustimmungswerte im Ranking. Beide konnten im Vergleich zu 2022 jeweils um mehr als zehn Prozentpunkte zulegen.
UBA-Präsident Dirk Messner sieht dies als Warnung an die Politik. Dass auf den ersten Plätzen die Themen Gesundheit, Bildung und öffentliche Sicherheit genannt wurden, zeige, dass die „Grundfunktionen des Staates nicht erfüllt“ seien. Wenn es dort keine Fortschritte gebe, werde es auch für alle anderen Themenfelder schwerer. Die Konsequenz müsse sein, lebensweltliche Aspekte und die soziale Dimension beim Umwelt- und Klimaschutz stets mitzudenken. Ein wichtiges Instrument dafür wäre ein sozial gestaffeltes Klimageld, erklärte Messner. „Wenn wir hier nicht für Ausgleich sorgen und eine soziale Ausgestaltung entwickeln, dann können wir in schwieriges Fahrwasser hineinlaufen.“ Tim Weber, Malte Kreutzfeldt
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