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Peinlich:
EU lockert CO2-Grenzwerte für Autos
Die Flottengrenzwerte für CO2-Emissionen in der EU wurden erstmals im Jahr 2009 festgelegt. Heute 16 Jahre später sieht es so aus, als hätten wir in Europa immer noch keine positive Einstellung gegenüber nachhaltiger Alternativen oder keinen Plan wie wir es umsetzen wollen.
Rund 22 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland kommen aus dem Verkehrssektor, was rund 146 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß entspricht.
Dabei erweisen sich CO2-Flottengrenzwerte gemäß Professor Felix Creutzig vom Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) im Verkehr als ein wichtiges und effektives Instrument des Klimaschutzes.
Die Werte seit 2009 sind zwar gesunken, aber nur um rund 8 % und das in 16 Jahren!
2009: 160 Mio. t
2015: 166 Mio. t
2019: 170 Mio. t
2023: 146 Mio. t
Gemäß dem Rat der Europäischen Union sterben jährlich rund 300.000 Menschen in der EU an Luftverschmutzung.
Während wir uns kaum von der Stelle bewegen, sind andere schon an uns vorbeigerast: China ist der weltweit größte Markt für Elektroautos mit einem weltweiten Anteil von 50 %.
Sorry, aber das ist irgendwie peinlich !
Ich weiß, dass das viele nicht hören wollen, aber Robert Habeck dem VW-Vorstandschef Herbert Diess in einem Interview im Jahr 2019 bereits gesagt: "Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie – so fürchte ich – im Markt scheitern“.
Durch die Lockerung entfällt die festgelegte Strafe für Hersteller wegen Emissionsüberschreitung in Höhe von 95 EUR pro g/km:
2020 - 2024: 95 g CO2 /km
2025 - 2029: 93,6 g CO2 /km
2030 - 2034: 49,5 g CO2 /km
Und warum wird gelockert?
"EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen sprach von einer "Atempause" für die Hersteller. Konzerne wie VW oder Renault haben derzeit Probleme, die verschärften Abgaswerte zu erreichen." (ZDF Nachrichten)
Wann hat dieses ewige "Wegschauen" endlich ein Ende und wir stellen uns den Herausforderungen der heutigen Zeit, die nun mal maßgeblich im Klimaschutz liegen?
Quelle: European Environment Agency, EU-Kommission, UBA, Rat der EU
Christine Mengelée - GreenFairWorld
Kommentar von Reinhard Schulze Wartenhorst
Die Frage ist, wem eigentlich eine „Atempause“ gegönnt wird.
Den Konzernen, die eigentlich massiv in die Transformation zur eMobilität investieren müssten um die Grenzwerte einzuhalten?
Oder dann doch den Aktionären, die vielleicht auf die fetten Dividenden der letzten Jahre verzichten müssten?
Schau‘n wir doch mal bei VW…

Michael Barnard hier auf LinkedIn
Chinas EV-Revolution hat die US-Autohersteller hinter sich gelassen – Trump hat sie nur beschleunigtVor zehn Jahren war China das Kronjuwel der globalen Ambitionen von Detroit. GM verkaufte dort mehr Autos als in den USA, und Ford war auf dem Vormarsch. Heute ist es eher ein gerissener Strassstein, da chinesische Verbraucher Elektrofahrzeuge kaufen und vor allem US-Autos aufgrund von Trump ablehnen.
Vollständiger Artikel: https://lnkd.in/gwskxvpu
Im ersten Quartal 2014 wurden in China fast 1,2 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor amerikanischer Marken verkauft. Im 1. Quartal 2025? Nur 250.000. Unterdessen erreichte der chinesische Automarkt einen Rekordwert von 7,4 Millionen.
Die amerikanischen Autohersteller setzen auf Lkw und Verbrennungsmotorisierung, genauso wie China auf Elektrofahrzeuge. BYD, XPeng und NIO gewannen in den Bereichen Preis, Leistung und Technologie. Tesla konnte sich knapp behaupten. GM und Ford waren auf den Markenwert angewiesen und nahmen eine westliche Überlegenheit an, die es beide nicht mehr gibt.
Die Geopolitik beschleunigte den Niedergang. Trumps wiederbelebter Handelskrieg veränderte die Stimmung. Chinesische Käufer sehen den Kauf im Inland jetzt als patriotisch und nicht nur als praktisch an. Das ist wichtig in einem Land, in dem der Nationalismus der Verbraucher politisch bedingt ist, etwas, das südkoreanische und japanische Marken in der Vergangenheit entdeckt haben. Diesmal nicht, denn die Verkäufe von Verbrennungsmotoren in Asien brechen nicht annähernd spektakulär ein wie die westlichen in China.
Was auf dem Spiel steht, sind nicht nur die Autoverkäufe. Es ist der Zugang zum weltweit fortschrittlichsten EV-Ökosystem, zur Skalierung der Lieferkette und zu Software-Innovationszyklen. Die USA bauen Mauern. China baut die Zukunft.
Der Zusammenbruch der ICE in Detroit in China war bereits vorhergesagt, aber die aktuelle US-Außenpolitik und das chauvinistische Getöse beschleunigen ihn. Protektionismus ist kein Ersatz für gute Produkte und gute Beziehungen.
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