Mittwoch, 21. Mai 2025

Jens Spahn so: "Wir brauchen eine Quote für grünes Heizöl" - und die Heizungsbranche so: "Hä?"

Catiana Krapp  hier auf LinkedIn  bitte beachten: bereits vor 5 Monaten

Redakteurin für Energie-Themen @Handelsblatt

Hier der ganze Artikel: 


Die CDU will "das Habecksche Heizungsgesetz zurücknehmen" (Jens Spahn), "und zwar auf den ursprünglichen Bestand wieder zurückzubringen“ (Friedrich Merz). 

Was das bedeutet? Das Gesetz soll sich laut den CDU-Vertretern 

- an Effizienz und Technologieoffenheit orientieren

- Förderungen auf den Prüfstand stellen

- nicht einzelne Technologien bevorzugen (s. 1.)

- Quoten für grünes Heizöl vorgeben

Das Problem: Wenn man mal genau hinschaut, deckt das aktuelle Gesetz diese Punkte schon ab. 

Deshalb sind die Chefs der größten Heizungsunternehmen in Deutschland ziemlich genervt. Sie sagen: Wir brauchen kein neues Gesetz - und erst recht keine neue Debatte. 


Hier ein paar Reaktionen:

Thomas Heim (Ex-Viessmann): „Die Heizungsförderung, die wir heute haben, ist die attraktivste, die es je gab. Aber populistische Diskussionen verunsichern die Bevölkerung.“

Martin Krutz (Daikin): „Bereits die bloße Ankündigung möglicher Änderungen sowie die dadurch neu entfachte Diskussion um das Heizungsgesetz haben zu einer großen Verunsicherung in der Bevölkerung und zu einem erneuten Abwarten bei Investitionen in Heizungsanlagen geführt.“

Norbert Schiedeck (Vaillant): „Der Markt hat sich auf das Gebäudeenergiegesetz eingestellt.“

Jan Brockmann (Bosch): „Das Gebäudeenergiegesetz adressiert mögliche Heizungstechnologien so detailliert wie nie zuvor und eröffnet damit einen breiten Lösungsraum für die Transformation des Wärmemarkts im Sinne der Klimaziele.“

Zur Vollständigkeit: Es gibt auch Kritik am Status Quo. z.B. Zu starke Verknüpfung des GEG mit der Kommunalen Wärmeplanung, zur komplizierte Förderanträge. Aber: Eine Quote für grünes Heizöl macht sicher niemanden glücklich.

Zumal Heizöl - wenn es grün genug ist - schon heute nach dem aktuellen Heizungsgesetz zulässig wäre.

Den ganzen Text gibt's heute im Handelsblatt und unten in den Kommentaren. Außerdem sehr lesenwert: Mein Wortlaut-Interview mit Thomas Heim (hier).


Kommentar Martin Krautter

Journalist und Fachautor für Themen aus Design, Licht und Architektur.

Vom VDI, dem Verein Deutscher Ingenieure, der "Linksgrünversifftheit" eher unverdächtig, kommt eine sehr klare Ansage an Herrn Spahn: hier

Jens Spahn verkündete in Berlin, dass die CDU die jüngste Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, das konkrete Vorgaben für neu eingebaute Heizungen enthält, im Fall eines Wahlsiegs rückgängig machen will. VDI-Experte Jochen Theloke betont in diesem Kontext die Notwendigkeit der Förderung: "Die Förderung der Transmission des Wärmebereiches (und der Wärmepumpe) ist gerade unter dem Sozialaspekt wichtig und solange der Strom- zu Gaspreisfaktor nicht bei 2,5 liegt, benötigen wir weiterhin die Förderung."Theloke erläutert weiter: "Also kostet Gas 8 Cent, dann darf Strom maximal 20 Cent kosten. Im Moment sind wir bei den Strompreisen (Haushaltsstrom) für Bestandskunden irgendwo bei 33 bis 36 Cent." Der VDI appelliert in diesem Kontext, dass sich Politiker mehr auf solche Fakten und Zahlen stützen sollten. "Das fehlt uns oftmals in den politischen Debatten", so Jochen Theloke.

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