Emissionsbudget :Ein Artikel im Spiegel vom 20.10.19, er wurde also noch zum "alten" Klimaschutzgesetz geschrieben. Dennoch zeigt er genau auf, auf was es jetzt ankommt!
hier zum vollständig lesen
Auszüge:
"Wollen wir die Klimaziele einhalten, bleibt uns eine klar definierte Restmenge an CO2, die wir noch ausstoßen dürfen. Doch zur wichtigsten Zahl der Klimapolitik bleibt die Regierung erstaunlich stumm.
Es war der wohl peinlichste Moment in der Debatte der vergangenen Wochen über die deutsche Klimapolitik: Vor laufender Kamera wird die Umweltministerin gefragt, von welchem Emissionsbudget die Regierung bei ihren Planungen ausgeht. Erst versucht Svenja Schulze (SPD) der Frage auszuweichen, indem sie auf das Ziel verweist, 2050 treibhausgasneutral zu sein. Auf mehrfache Nachfragen (siehe Video im unten verlinkten Tweet) sagt sie schließlich: "Unter diesen ganzen Tonnen kann sich doch keiner was vorstellen!"
Doch genau auf "diese ganzen Tonnen" kommt es an, wie in den Berichten des Weltklimarats IPCC nachzulesen ist: Das Ausmaß der globalen Erwärmung steigt proportional zur Gesamtmenge der CO2-Emissionen an. Wollen wir die Erderhitzung auf eine bestimmte Temperatur begrenzen, folgt daraus eine noch erlaubte Restmenge an CO2-Emissionen für die Menschheit: das Emissionsbudget. Die Zahlen kann jeder in einer Tabelle im IPCC-Bericht vom vergangenen Jahr nachschauen.
Auch die Forderungen von "Fridays for Future"- Deutschland beruhen auf diesen wissenschaftlich fundierten Zahlen. Wie viele unserer Regierungsmitglieder, unserer Abgeordneten kennen und verstehen sie? Wer von ihnen hat wenigstens die Zusammenfassung für Entscheidungsträger der letzten Berichte des IPCC gelesen? Die Schüler haben recht: Wer von der Regierung sich damit nicht ernsthaft auseinandersetzt, betreibt Arbeitsverweigerung.
Der Menschheit bleiben 580 Milliarden Tonnen CO2
Die der Tabelle zugrunde liegende Rechnung ist brutal einfach: Um etwa 1,5 Grad Erderwärmung nicht zu überschreiten (1,1 Grad haben wir bereits erreicht), kann die Menschheit seit Anfang 2018 noch 580 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen. Da wir inzwischen jährlich mehr als 40 Milliarden Tonnen davon in die Luft blasen, bleiben uns nur noch knapp 500 Gigatonnen. Damit könnten wir noch zwölf Jahre so weiterwirtschaften wie bislang - eher kürzer, weil die globalen Emissionen ja noch steigen.
Es war der wohl peinlichste Moment in der Debatte der vergangenen Wochen über die deutsche Klimapolitik: Vor laufender Kamera wird die Umweltministerin gefragt, von welchem Emissionsbudget die Regierung bei ihren Planungen ausgeht. Erst versucht Svenja Schulze (SPD) der Frage auszuweichen, indem sie auf das Ziel verweist, 2050 treibhausgasneutral zu sein. Auf mehrfache Nachfragen (siehe Video im unten verlinkten Tweet) sagt sie schließlich: "Unter diesen ganzen Tonnen kann sich doch keiner was vorstellen!"
Doch genau auf "diese ganzen Tonnen" kommt es an, wie in den Berichten des Weltklimarats IPCC nachzulesen ist: Das Ausmaß der globalen Erwärmung steigt proportional zur Gesamtmenge der CO2-Emissionen an. Wollen wir die Erderhitzung auf eine bestimmte Temperatur begrenzen, folgt daraus eine noch erlaubte Restmenge an CO2-Emissionen für die Menschheit: das Emissionsbudget. Die Zahlen kann jeder in einer Tabelle im IPCC-Bericht vom vergangenen Jahr nachschauen.
Auch die Forderungen von "Fridays for Future"- Deutschland beruhen auf diesen wissenschaftlich fundierten Zahlen. Wie viele unserer Regierungsmitglieder, unserer Abgeordneten kennen und verstehen sie? Wer von ihnen hat wenigstens die Zusammenfassung für Entscheidungsträger der letzten Berichte des IPCC gelesen? Die Schüler haben recht: Wer von der Regierung sich damit nicht ernsthaft auseinandersetzt, betreibt Arbeitsverweigerung.
Der Menschheit bleiben 580 Milliarden Tonnen CO2
Die der Tabelle zugrunde liegende Rechnung ist brutal einfach: Um etwa 1,5 Grad Erderwärmung nicht zu überschreiten (1,1 Grad haben wir bereits erreicht), kann die Menschheit seit Anfang 2018 noch 580 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen. Da wir inzwischen jährlich mehr als 40 Milliarden Tonnen davon in die Luft blasen, bleiben uns nur noch knapp 500 Gigatonnen. Damit könnten wir noch zwölf Jahre so weiterwirtschaften wie bislang - eher kürzer, weil die globalen Emissionen ja noch steigen.
Auch deshalb ist es so absurd, dass das Klimapaket der Bundesregierung zumindest in den nächsten sechs Jahren keine nennenswerte Wirkung haben wird (eine ausführliche Analyse, wie Wissenschaftler das Klimapaket bewerten, lesen Sie hier). Die Zeit, um "die Menschen mitzunehmen" und langsam auf die notwendigen Maßnahmen vorzubereiten, hat die Regierung viele Jahre lang gehabt - und verspielt. Jetzt ist sie weg......"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen