Montag, 17. Mai 2021

Update: Großes Kino in Ravensburg

Artikel in der Schwäbischen mit Fotostrecke!  hier
"Höhenspezialisten der Polizei beenden illegale Baumbesetzung"

Auszüge daraus in blau:
"Gegen 18 Uhr beendeten die Höhenspezialisten des Sondereinsatzkommandos (SEK) aus Göppingen die Demonstration von insgesamt 40 überwiegend jungen Leuten, als sie den harten Kern von vier Kletterern auf den Boden holten. Die Schussenstraße war von morgens bis abends gesperrt. Vertreter der Stadt Ravensburg und der Polizei äußerten Ärger und Unverständnis über das Vorgehen der Aktivisten.....
Laut den Teilnehmern sei diese Form des ungenehmigten Protests und des „zivilen Ungehorsams“ notwendig, da Stadt und Behörden die Proteste sonst nicht hören würden.
Die Baumbesetzer wollen laut ihrer Aussage auf die Erderwärmung und die aus ihrer Sicht fehlgeleitete Klimapolitik in Stadt und Region aufmerksam machen. Die jungen Engagierten hatten der Stadt Ravensburg drei Monate Zeit gegeben, ihre Klimapolitik zu korrigieren und nachzubessern......
Um 17 Uhr begann dann der Polizeieinsatz: Die Polizisten, inzwischen waren sicher fast 100 Beamte im Einsatz, trugen zunächst die Aktivisten weg, die auf der Straße saßen und lagen und dabei Parolen skandierten. Anschließend holten die Spezialisten des SEK aus Göppingen mit großer Ruhe und unter Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr die verbliebenen Kletterer vom Stahlseil. ....
Der Einsatz der Spezialisten war laut Polizei wegen der großen Höhe von rund acht Metern notwendig, damit Polizisten und Aktivisten nicht in Gefahr geraten. .....Kurz nach 18 Uhr war der letzte Aktivist auf dem Boden, gut 100 Schaulustige zogen ab."

 

In diesem Artikel erleben wir nun einen Tiefpunkt der seriösen Berichterstattung in der Schwäbischen Zeitung, geschrieben von einem Wohlbekannten: Frank Hautumm, der auch schon vor Kurzem durch diesen ebenso wenig seriösen Text in der  Kolumne "von Woche zu Woche" hervorstach:

" Die Szene von Klimaaktivisten aus dem Kreis, die vor Weihnachten mal als einsame Baumbesetzer an der Schussenstraße begonnen haben, vermischt sich mit selbst ernannten externen „Unabhängigen“, die diese Woche Zufahrten zu Kiesgruben blockierten und inzwischen im Altdorfer Wald ein größeres Lager aufgeschlagen haben. Der Protest wird dabei zunehmend aggressiv bis militant. Kein Wunder, sagt die Polizei, die Mitglieder einer bundesweit organisierten Gruppe von „Berufsdemonstranten“ identifiziert hat.....")

Unser Vorwurf richtet sich gegen die bewußte "Kriminalisierung" der Aktivisten, die im Zweifel gar als "militante Berufsdemonstranten" verunglimpft werden.
Bei solchen Aussagen ist keine neutrale Berichterstattung mehr zu erwarten, da zeigt sich die persönliche Meinung des Schreibers im vollen Licht.
Mit solchen Aussagen  kann man jederzeit vom bisherigen Versagen der Stadt ablenken, Schuld sind ja nur die Jugendlichen, mit denen man nicht reden kann!

Und dann darf natürlich in keinem Artikel der Satz fehlen: "
Welche Straftaten und Ordnungswidrigkeiten durch die Baumbesetzer begangen wurden, werde nun durch die Kriminalpolizei geklärt....". Es macht sich immer gut für den eigenen Standpunkt, wenn man dem Andersdenkenden  schon mal vorab eine Straftat unterstellen kann.

Wir halten es mit  dem Hochschulprofessor Wolfgang Ertel aus Weingarten "der das Vorgehen der Stadt als „kriminell“ bezeichnete, weil sie nichts für den Klimaschutz tue. Umgekehrt würden kritische junge Menschen „kriminalisiert“ Denn man bedenke bitte: im höchstrichterlichen Klima- Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April wurde genau diese Argumentation aufgenommen und bestätigt.



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