Samstag, 29. Mai 2021

Künftige Landwirtschafts-Strategie in der EU


Sven Giegold aus dem Europaparlament gibt Alarm hier

Gemeinsame Agrarpolitik: Verhandlungen abgebrochen! Klöckner und Agrarminister*innen blockieren Klima- & Umweltschutz

der Paukenschlag aus Brüssel! Seit mehr als zwei Jahren laufen die Verhandlungen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa. Heute morgen sind sie nun vorerst gescheitert. Seit Dienstag hatten die Verhandlungsführer*innen des Europaparlaments – für uns Grüne sitzt Martin Häusling am Tisch – in langen Stunden mit dem Rat der Mitgliedstaaten und der EU-Kommission um einen Kompromiss gerungen. Am vierten Tag dann das vorläufige Ende: Die nationalen Regierungen waren nicht bereit, ihre katastrophale Position zu ändern und dem Parlament entgegenzukommen. Insbesondere in der Frage der Nachhaltigkeit, also den sogenannten Eco-Schemes, bewegte sich der Rat keinen Zentimeter. Das Europaparlament und die EU-Kommission waren jedoch nicht zu weiteren Abschwächungen bereit. So wichtige Meldungen erreichen erreichen immer noch zu wenige Menschen. Helft mit und teilt meinen Tweet: https://twitter.com/sven_giegold/status/1398191165804064768



Aus der Homepage von WWF hier  Stand 28.5.21

WWF zum Abbruch der Trilog-Verhandlungen über die künftige Ausrichtung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik

Nach tagelangem Ringen zwischen EU-Parlament, Rat und Europäischer Kommission um einen Kompromiss für die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) haben die Agrarminister:innen der Mitgliedstaaten die Verhandlungen vorzeitig abgebrochen. Christoph Heinrich, WWF-Naturschutzvorstand und Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft:

„Mit der Abbruch der Verhandlung gerät der GAP-Trilog zur Farce. Der 380-Milliarden-Euro-Poker geht nun in die Verlängerung. Leidtragende sind die landwirtschaftlichen Betriebe und die Natur. Ich erwarte, dass die Verhandlungspartner ihre Beratungen nun zügig und ambitioniert fortsetzen, denn nicht nationale Egoismen dürfen Grundstein der künftigen GAP-Ausrichtung sein, sondern eine Orientierung an den gegenwärtigen Herausforderungen, die wir bewältigen müssen.

Für die landwirtschaftlichen Betriebe selbst, aber auch für die Artenvielfalt, den Klima- und Ressourcen in der Europäischen Union steht enorm viel auf dem Spiel. Die Verhandlungen dürfen nicht von Taktiererei geprägt sein, sondern müssen sich an der Realität orientieren. Die GAP mit mehr als 380 Milliarden Euro bietet die Chance, den aktuellen Herausforderungen wirklich wirksam zu begegnen. Dafür müssen aber die Instrumente so ausgerichtet werden, dass Landwirtinnen und Landwirte befähigt werden, die Mittel ganz gezielt für mehr Arten-, Klima- und Ressourcenschutz sowie Tierwohl einzusetzen. Denn es geht dabei nicht nur um die Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen, sondern in erster Linie um die Erhaltung der Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft.

Ein Zurückziehen und Vertagen ist ein Zeichen fehlender Kompromissbereitschaft. Aber genau das braucht es jetzt. Und die Voraussetzungen sind eigentlich nicht schlecht. Der EU Green Deal, die EU-Biodiversitätsstrategie, die EU-Klimaziele oder die Farm-to-Fork-Strategie – all das sind gute Vorlagen von Kommission und Parlament, die in den GAP-Verhandlungen nun in Form gegossen werden sollten."


BUND Standpunkt  hier

Der BUND fordert eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik ...

  • ... dass subventioniert wird, was der Allgemeinheit zugutekommt!
  • ... dass die Arbeit unserer Landwirt*innen gesellschaftlich mehr wertgeschätzt wird!
  • ... dass eine landwirtschaftliche Praxis subventioniert wird, die Tiere unter würdigen Bedingungen und vor allem auf Weiden hält
  • ... dass eine landwirtschaftliche Praxis subventioniert wird, die dem Artensterben etwas entgegensetzt!


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