Noch ein Artikel in der Schwäbischen Zeitung in Fortsetzung der gestrigen Berichterstattung hier
"Die Stadtverwaltung lässt derweil verlauten, dass sie nicht nur „keinerlei Verständnis“ für die „aggressive Protestaktion“ vom Samstag hat und sie samt den „Behinderungen und Belästigungen für die Bürgerinnen und Bürger“ missbilligt. Da das Versammlungsrecht auch in Pandemiezeiten große Freiheiten zulasse, verstehe man nicht, dass die Aktivisten für ihre Proteste „Demonstrationsformen wählen, die auf keiner rechtlichen Grundlage stehen“. Das Ganze stelle eine „neue Stufe der einseitigen Eskalation“ dar, konstatiert Oberbürgermeister Daniel Rapp.
Auch „schadenfrohe Bekundungen“ der Jugendlichen während der Räumung durch die Polizei wertet er als Indiz dafür, „wie wenig gesprächsbereit die Aktivisten sind“. Dabei betont Rapp: „Ohne Dialog in der Sache ist auch kein Klimaschutz möglich.“ Man habe den Klimaaktivisten im Vorfeld Gespräche angeboten, um „rechtlich einwandfreie Demonstrationen zu ermöglichen“, die aber allesamt ausgeschlagen worden seien.
Die Ravensburger Ortsgruppe der Klimaliste Baden-Württemberg hingegen stellt sich hinter die Klimaaktivisten. Die ablehnende Haltung der Stadt gegenüber Maßnahmen zur Klimarettung ließen sich „auch am Verhalten gegenüber den Aktivisten des Klimacamps Ravensburg ablesen“, die sich am Samstag „mit Aktionen zur Verkehrsberuhigung für ein Umdenken in Sachen Mobilität einsetzten“. Bei der Aktion sei laut Klimaliste „die dringend nötige Verkehrsberuhigung zumindest für zwölf Stunden in einer der am meisten befahrenen Straßen Ravensburgs erwirkt worden“.
Wie schön dass die Schuldigen sofort gefunden und angeprangert sind.
Mit dem Spruch "wie wenig gesprächsbereit die Aktivisten sind" vergißt Hr. Rapp doch glatt den eigenen Anteil am Streit zu benennen: man kann zwar lange mit ihm reden - aber gemacht wird dann trotzdem nichts.... Den schönen Reden folgen keine angemessenen Taten.
Darum gibt es diese immer deutlicheren Proteste in Ravensburg - ein Hilfeschrei gegen die bequeme Ignoranz der Verantwortlichen. Ein Hilfeschrei der natürlich von allen als "lästig" empfunden wird, die - wider besseren Wissens - einfach so weiter machen wollen wie bisher.
Der Klimawandel ist Realität, das Problem verschwindet nicht durch Nichtbeachtung sondern wird immer größer. Der Klimaschutz ist in unserem Grundgesetz verankert, die Aktivisten fordern ihre gesetzlich verbrieften Rechte ein.
Und die Kommunen können einfach so tun, als ginge sie das alles nichts an?
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