Sonntag, 16. Januar 2022

„Europa muss sich entscheiden“

 TAZ hier

Politwissenschaftler Werz zur Klimakrise

Die Folgen der Erderwärmung sind oft mitverantwortlich für Kriege und Migration. Was tun? Ein Gespräch mit Konfliktforscher Michael Werz.

ein sehr langer, interessanter Artikel, den man am Besten im Zusammenhang lesen sollte. Unten kurze Ausschnitte und die Endaussage des Artikels, die mit unserer neuen Außenministerin zusammenhängt.

....2010, in seinem zweiten Amtsjahr, kam von US-Präsident Barack Obama die Devise: Wir müssen den Klimawandel strategisch durchdenken. Im gleichen Jahr wurde in der strategischen Bestandsaufnahme des US-Militärs Klimawandel zum ersten Mal als Bedrohung eingeordnet. Im November 2013 hielt der damalige US-Verteidigungsminister Chuck Hagel auf dem Halifax International Security Forum eine Grundsatzrede über Klima und Sicherheit.

Ich werde das nie vergessen, weil ich zwischen einem französischen und einem arabischen Militärfunktionär saß, die sich beide über den US-Verteidigungsminister amüsiert haben. Sie fanden das possierlich......

Aber die Nato hat auch eine wichtige Rolle bei der Klimadebatte. Nicht zuletzt, weil die Diskussion in den USA weiter fortgeschritten ist als in Europa. Es wird interessant sein, zu sehen, ob diese notwendige Debatte transatlantisch jetzt eine neue Dynamik gewinnen kann.

Die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat immerhin auch den Anspruch auf internationale Klimapolitik erhoben. Kann Deutschland da etwas entscheidend verändern?

Deutschland hat im Bereich Klima viel vorzuweisen. Das Land ist entwicklungsmäßig, technologisch und bei den industriellen Standards vielen anderen Regionen weit voraus. Das bedeutet zweierlei: zum einen eine beträchtliche Option für die deutsche Industrie, im Rahmen der großen globalen Infrastrukturprogramme Geld mit Technologien und Strategien zu verdienen, die uns helfen werden, den Energieverbrauch zu reduzieren und uns den Klimaschutzzielen anzunähern.

Gleichzeitig hat die Außenministerin die einmalige Chance, eine internationale Diskussion zu beginnen, welche Stabilitätsbeiträge die einzelnen Länder global leisten, für die Nato, Klimadiplomatie und auch Entwicklungshilfe. Das wäre ein großer Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Sicherheitsbegriff.

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