13.01.2022 |
Wie sich Robert Habeck eine Machtmaschine baut
Robert Habeck ist der Minister mit der härtesten Aufgabe. Karl Lauterbach muss in den Wintermonaten einen Erreger in Schach halten, aber Habeck muss einer großen Industrienation in wenigen Jahren Kohle, Öl und Gas entziehen. Wenn Lauterbach Kurzstrecke läuft, geht Habeck auf Marathon-Distanz. Der Wirtschaftsminister packt die Aufgabe trotzdem nicht kraftschonend an, sondern mit voller Power.
Sein Ministerium baut er dafür um, wie es keiner seiner Vorgänger in den vergangenen Jahren getan hat. Das Haus wurde über die Jahrzehnte stark von FDP und CDU/CSU geprägt,......
Und jetzt sitzt mit Habeck der erste Grüne im Ministerbüro an der Berliner Invalidenstraße und krempelt den Laden um. Gleich nach seiner Ernennung hat er den Mitarbeitern Überstunden verordnet. Über Weihnachten und Neujahr mussten sie eine tiefe Analyse schreiben, wie es um die Energiewende steht (Fazit: nicht gut) und was bis 2030 zu tun ist (Fazit: verdammt viel).
Damit der Totalumbau der Industrie, eine Energieerzeugung ohne Kohle und Atom und das Autofahren ohne Benzin und Diesel durchgesetzt werden kann, hat Habeck starke Leute aus seiner Partei und dem grünen Kosmos in das Ministerium geholt. ...Habeck bestellte mit Patrick Graichen sofort einen der besten Kenner des Energiesystems zum Staatssekretär, der zuvor das private Forschungsinstitut „Agora Energiewende“ geleitet hatte. Graichen ist voll auf Linie der Grünen und des Ministers Mann für CO2-Tonnen, Gigawatt, Strommengen und fehlende Leitungskilometer. ......
Europäisch absichern soll die Politik der bisherige EU-Abgeordnete Sven Giegold. Der Hannoveraner war in Brüssel ein bekannter Parlamentarier, der sich bei den Aufräumarbeiten nach der Weltfinanzkrise mit den Banken und Versicherungen anlegte. Er ist einer der Gründer des globalisierungskritischen Netzwerks Attac, das den Kapitalismus der Konzerne bekämpfen will....
Gewicht bei den Grünen hat auch Michael Kellner, der ebenfalls als Staatssekretär zu Habeck gewechselt ist. Der 44-Jährige galt in den Monaten vor der Wahl selbst als Ministerkandidat, über die Parteigrenzen hinweg bekam er Anerkennung für seine Arbeit als Bundesgeschäftsführer.
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