Am Freitag dem 21.01.2022 verteilen Akivist*innen und Bürger*innen im Rahmen einer angemeldeten Versammlung von 13:30 - 16:00 Uhr Lebensmittel an Passant*innen in Ravensburg. Die Lebensmittel haben sie zuvor aus Mülltonnen von Supermärkten gerettet.
Das Bündnis "Aufstand der letzten Generation" hat bereits zusammen mit Expertinnen eine Gesetzesvorlage erstellt, die genauso von der Bundespolitik verabschiedet werden könnte, um "die Problematik der Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen".
Außerdem hat das
Bündnis lokale Gruppen aufgerufen ihre eigenen Aktionen zum Thema zu
organisieren.
"Mit unserer Aktion wollen wir von unten Druck auf die Bundespolitik ausüben" so Aktivist Samuel Bosch (19) aus Schlier.
Weltweit hungern rund 811 Millionen Menschen, dass ist fast
das Doppelte an Menschen, die in der EU tagtäglich nicht ihren Bedarf an Essen
stillen können. In Deutschland werden jährlich pro Person und Jahr 75 kg
Lebensmittel weggeschmissen, dass sind insgesamt 12 mio Tonnen pro Jahr in
Deutschland.
Auch global gesehen tragen Industrienationen wie Deutschland
den größten Anteil an der Verschwendung. Gleichzeitig sind diese am wenigsten
von Hunger betroffen.
"Es kann nicht sein, dass wir Lebensmittel wegschmeißen
und andere Menschen stattdessen hungern" so Charlie Kiehne
(19).
Gerettete Lebensmittel werden auch als containerte
Lebensmittel bezeichnet. Dabei öffnen Aktivistinnen die Container der
Supermärkte, um noch tadellose Lebensmittel zu retten. Doch Aktivist*innen
drohen empfindliche, juristische Strafen, denn containern ist in Deutschland
immer noch Straftat und wird als Diebstahl oder sogar schwerer Diebstahl
geahndet.
"Es ist verrückt, was wir in diesen Tonnen finden: Teilweise Säcke voll Äpfel, Kartoffeln, Karotten alle noch in einwandfreiem Zustand. Oft finden wir auch zum Beispiel Joghurt bei dem das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist oder ganze Kisten voll Schokolade." so die Aktivistin Maraike Siebert (23) aus Ravensburg.
Dabei sind die einzelnen Supermärkte nicht in der Hauptverantwortung, denn auch sie sind an Regelungen gebunden, wie beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Qualität der Produkte. Deswegen bedarf es laut der Aktivist*innen vor allem allgemeiner, bundesweiter Regelungen um die Verschwendung von Lebensmitteln zu bekämpfen.
"Vielen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, wie viel
Essen tatsächlich in den Tonnen landet." so die Aktivist Samuel Bosch
(19).
"An den Reaktionen der Menschen, welche meist
Fassungslosigkeit angesichts dieser Verschwendung zeigen, sehen wir, dass
unsere Aktion Früchte trägt." fügt Mitaktivistin Charlie Kiehne (19)
hinzu.
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