Zu „Langes Warten auf den Regionalplan“ (4. Januar):
Viele Leser können sich sehr gut an die Worte des ehemaligen Verbandsdirektors Franke und eines Teils der Verbandsversammlung erinnern: „Verabschieden wir erst mal den Plan, dann sollen die in Stuttgart doch sagen, was mit dem Kiesabbau im Altdorfer Wald und anderen Fragen weitergehen soll.“ Franke dürfte als erfahrener und als „sehr gewissenhaft geltender“ Fachmann genau gewusst haben, dass bei der Prüfung des Planes in Stuttgart keine inhaltlichen, sondern nur noch rechtliche Aspekte des Planes überprüft werden. Die Vermutung liegt nahe, dass er einen Teil der Verbandsversammlung und die heimische Bevölkerung insofern an der Nase herumgeführt und wider besseren Wissens beruhigt hat.
Das sind schlechte Begleiterscheinungen für einen Plan, der die nächsten Jahre unsere Entwicklung maßgebend bestimmen soll. Dazu passt auch die Auskunft des Stuttgarter Ministeriums, nicht „in die kommunale Planungshoheit in der Region“ eingreifen zu können. Diese Aussage wird dadurch ad absurdum geführt, dass Landwirtschaftsminister Hauck in die Offensive geht und von Stuttgart aus fordert, den Altdorfer Wald mit bis zu 90 Windrädern zuzupflastern. Wo ist hier die kommunale Planungshoheit? Es gibt noch nicht einmal einen genehmigten Teilregionalplan Energie - lediglich ein Energiekonzept aus dem Jahr 2013. Mit solchen Widersprüchen im Stuttgarter Hintergrund verliert ein Regionalplan an Glaubwürdigkeit und bei der Bevölkerung noch mehr an Vertrauen.
Dieser Regionalplan stellt wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund und nimmt wenig Rücksicht auf Klima-, Arten- und Wasserschutz. Aber das sind doch gerade mit die Grundlagen unseres (Über-) lebens. Dieser Regionalplan darf im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Heimat nie rechtskräftig werden.
Helmut Fimpel, Wolfegg
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