Auch hier wird aus der wirtschaftlichen Perspektive betrachtet. Sehr gut dass diese Perspektive auch soziale Gräben als Risiko erkennt. Und der Klimakrise samt Artensterben den traurigen ersten Platz einräumt.
Tagesspiegel hier Corinna Cerruti
Klimakrise und soziale Gräben – Experten blicken pessimistisch in die Zukunft
Wenn Politik und Wirtschaft beim Klimaschutz versagen, drohen die größten Gefahren für die Menschheit. Davor warnen Experten im diesjährigen Risikobericht.
Klimakrise, soziale Gräben, wachsende Cyberrisiken und eine ungleichmäßige Erholung der Volkswirtschaften, während die Pandemie weiter andauert: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) warnt in seinem Risikobericht vor einer Reihe von Gefahren für die Menschheit. Expert:innen riefen die internationale Gemeinschaft zu mehr Zusammenarbeit auf, um die kommenden Bedrohungen abzuwenden.Dem Bericht zufolge finden sich die größten Risiken der nächsten zehn Jahre vor allem im Bereich Klima und Umwelt. An der Spitze stehen das Scheitern des Klimaschutzes, extreme Wetterereignisse sowie das Artensterben. Weiterhin stehen menschlich verursachte Umweltschäden und die Ressourcenkrise auf der Liste.
Darauf folgen soziale Probleme. Expert:innen warnen davor, dass der soziale Zusammenhalt schwinden könnte und die Lebensgrundlage vieler Menschen gefährdet sein wird. Weiterhin nennen sie Infektionskrankheiten, Schuldenkrisen sowie globale ökonomische Konflikte.
Die Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlicht jedes Jahr eine Analyse der wahrscheinlich größten Bedrohungen der Weltgemeinschaft. Dazu befragt sie jährlich rund 1000 Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach ihren Einschätzungen. Im vergangenen Jahr nannte sie an erster Stelle den Klimawandel.
Peter Giger, Risikovorstand der Zurich Insurance Group, mahnte: „Die Klimakrise bleibt die größte langfristige Bedrohung für die Menschheit.” Unterlassene Maßnahmen gegen den Klimawandel könnten das globale Bruttoinlandsprodukt um ein Sechstel schrumpfen lassen und die auf der UN-Klimakonferenz eingegangenen Verpflichtungen reichen nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
„Es ist nicht zu spät für Regierungen und Unternehmen, auf die Risiken zu reagieren, denen sie ausgesetzt sind”, sagt Giger.
Soziale und gesundheitliche Probleme in der Corona-Krise vordergründig
Für den Bericht wurden die Expert:innen auch nach den aus der Corona-Krise resultierenden Gefahren befragt. „Schwindender sozialer Zusammenhalt”, „existentielle Krisen” und „Verschlechterung der psychischen Gesundheit“ sind dem Risikobericht zufolge die drei größten Gefahren, die sich durch die Corona-Krise weltweit am stärksten verschlechtert haben.
Diese gesellschaftlichen Narben erfordern die volle Aufmerksamkeit der Politik, so die Analyse, wodurch Ressourcen für globale Herausforderungen fehlen.
Zudem wurden mögliche Schuldenkrisen für die nächsten zwei Jahre als unmittelbare Bedrohung für die Welt identifiziert. Die Befragten Expert:innen glauben jedoch, dass diese Krisen ihren kritischsten Punkt in drei bis fünf Jahren erreichen werden.
Staatliche Eingriffe, wie Einkommen zu schützen, Arbeitsplätze zu erhalten und Unternehmen über Wasser zu halten, waren von entscheidender Bedeutung. Die Expert:innen warnen aber auch vor der nun hohen Schuldenlast. Viele öffentliche Haushalte seien angespannt, obwohl die Finanzierung der Klimawende noch anstehe.
„Digitale Ungleichheit“ wird als unmittelbare Bedrohung für die Welt angesehen, da drei Milliarden Menschen weiterhin offline bleiben. Dem Bericht zufolge konnten viele Länder und Branchen schnell auf neue Formen des Kommunizierens und Arbeitens zugreifen und sich nahtlos an diese anpassen.
Dieser digitale Sprung machte Politik und Wirtschaft auch angreifbarer. Die Entscheidungsträger:innen warnen in dem Bericht vor mehr Cyberattacken. Sie glauben, dass Sicherheitsfehler die digitalen Systeme der Welt in den nächsten zwei Jahren und weniger in drei bis fünf Jahren weiter herausfordern werden.....
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