Dienstag, 25. Januar 2022

"Warum soll Energie immer billiger werden?"

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"Hart aber fair": Lesch lacht über Strompreis – "Warum soll Energie immer billiger werden?"

Die Strom- und Gaspreise sind massiv gestiegen, der Stromanbieter "Stromio" hat 100.000 Kunden kurzfristig gekündigt, weil sich die die Firma beim Einkauf der Energie verspekuliert hat. "Der Strompreis liefert sich ein Wettrennen mit dem Gaspreis", sagt Moderator Frank Plasberg. Er diskutiert das Thema "Zu Hause warm und hell: Wer kann sich diese Energiepreise noch leisten?" 

...Angesichts von Weimers Pathos bei den Strompreisen lacht TV-Wissenschaftsmoderator Harald Lesch. Die Unruhe am Strommarkt und unseriöse Kündigungen von Verträgen wie bei "Stromio" sind für ihn Folgen einer fatalen Entwicklung. "Wir hätten von vornherein dafür sorgen müssen, dass Energie eine Sache ist, mit der man nicht so leicht spekulieren kann. Diese Art von Wildem Westen können wir uns nicht mehr erlauben, da muss ganz anderes eingeschritten werden – das muss ein Hoheitsrecht werden."
Aber Lesch hat nicht nur die Stromlieferanten im Blick, sondern auch die Konsumenten, weil wir alle "ganz falsch gelebt haben und organisiert waren".

"Wir haben einfach nicht verstanden, wie teuer Energie wirklich ist – sie ist eine Ware, die einen Preis hat, aber keinen Wert."

Harald Lesch

Um den echten Wert einer Kilowattstunde abschätzen zu können, schlägt er vor, dass man 100 Watt im Fitnessstudio auf dem Ergometer erzeuge und sich nun vorstelle, das zehn Stunden lang zu machen. Dann habe man eine Kilowattstunde zum Preis von 30-34 Cent erzeugt.

Die Energiewende werde kosten, sagt Lesch ganz unumwunden. "Sind die Brötchen billiger geworden, ist das Brot billiger geworden? Ist überhaupt irgendwas billiger geworden? Warum soll die Energie immer billiger werden?", fragt Lesch in seiner ihm eigenen Mischung von Empörung und Amüsement. Allerdings sieht er schon, dass es durchaus Bedürftige gibt, die Unterstützung bei Strom und Gas dringend brauchen. Sein Vorschlag: Die Politik könnte die zwei Millionen bedürftigen Haushalte leichterdings unterstützen, das Geld könne aus dem Wegfall des Dienstwagenprivilegs oder einer angemessenen Besteuerung von Kerosin kommen.

Aber um die Klimaziele zu erreichen, müsse Deutschland seinen Energieverbrauch halbieren, sagt Lesch. Er glaube, dass sich die "Beteiligten nicht ehrlich machen und die Wahrheit sagen", und damit meint er wohl aus der Runde vor allem den Grünen Jürgen Trittin – der einzige, bei dem man in dieser Runde beim Thema so etwas wie Ehrlichkeit erwartet.

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