Montag, 31. Januar 2022

Studie legt Zahlen zum Kiesexport offen

Ich muss gestehen: eine Studie von so großer "Unschärfe" finde ich nicht besonders vertrauensbildend. Im Artikel wird dargelegt: - Nur 4 von 18 Kiesabbaustandorten im Ravensburger Raum wurden ausgewertet - befragt wurden die Unternehmen, die ja unter Umständen Eigeninteressen haben könnten.... - beteiligt haben sich 50 von 158 angeschriebenen Unternehmen, also nur ein Drittel, aus BW ca. 50% Vor allem die Österreicher haben schon länger genauere Berechnungen ihrer Importe vorliegen hier


Schwäbische Zeitung hier Von Philipp Richter

Niedrige Preise in der deutschen Bodenseeregion machen Handel mit Nachbarn lukrativ

Noch nie hat es so viel Protest gegen Kiesabbau gegeben wie im Landkreis Ravensburg. Im Altdorfer Wald bei Ravensburg haben Klimaaktivisten aus Protest gegen eine neue Grube Bäume besetzt, Bürgerinitiativen haben Unterschriften gesammelt, in den Dörfern wurde demonstriert.

Ein Streitpunkt in der Region Bodensee-Oberschwaben ist die Frage, wie viel des begehrten Baurohstoffs für heimische Baustellen benötigt wird und wie viel exportiert wird. Aktivisten prangern an, dass mineralische Rohstoffe in großem Stil nach Vorarlberg und die Schweiz exportiert würden, weil Kies und Sand dort teurer sind und der Abbau strengeren Regeln unterliege als in Deutschland. Deshalb strahlt der Konflikt weit über die Landesgrenzen hinaus. Erstmals gibt es nun eine Studie, die Zahlen zum Kiesexport in der Bodenseeregion offenlegt. Sie liegt der „Schwäbischen Zeitung“ vor.

Das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen hat die Studie erstellt. Sie zeigt, dass die Gründe für den Export vielfältig sind: So spielen sowohl die teilweise gewaltigen Preisunterschiede in der Vier-Länder-Region eine Rolle, als auch die Gegebenheiten vor Ort. Die Zahlen erstaunen, doch es gibt einige Unschärfen - vor allem was den Landkreis Ravensburg anbelangt.

Lange hat die Region auf die Studie gewartet, die sich die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) als Diskussionsgrundlage gewünscht hat....

Zentrale Erkenntnis der Studie: Die abgebauten Rohstoffe werden in der Regel im Umkreis oder in der Region der jeweiligen Grube abgesetzt. Die meisten Transporte spielen sich im Umkreis von 50 Kilometer um die Abbaustandorte ab. Nur wenige Unternehmen liefern weiter. Die Studie bestätigt aber auch, dass Kies aus Baden-Württemberg ins benachbarte Vorarlberg und in die grenznahen Schweizer Kantone geliefert wird - hauptsächlich mit Lastwagen, aber auch mit den Bodenseefähren Friedrichshafen-Romanshorn und Meersburg-Konstanz.

Nach der Befragung von Unternehmen kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass etwa 94,5 Prozent des in der baden-württembergischen Teilregion der IBK produzierten Rohstoffs im Bundesland bleibt. Sprich: 5,5 Prozent des geförderten Rohstoffs wird exportiert. .....

....Der aus der Region Bodensee-Oberschwaben formulierte Wunsch nach einer Kiesabgabe nach Vorarlberger Vorbild hätte nach Einschätzungen der Studie wohl wenig Auswirkungen auf den Außenhandel. ....
Die Studie kostete knapp 91 200 Euro und wurde hauptsächlich vom Land Baden-Württemberg finanziert.

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