Samstag, 29. Januar 2022

Wenn Firmen wegen Chips Geräte ausschlachten

 28.01.2022  |  VON ANDREAS KEMPF WIRTSCHAFT@SUEDKURIER.DE  hier

Der Mangel an Halbleitern wird für viele Unternehmen existenzbedrohend. „Wenn sich die Lage nicht bald bessert, gerät ein zweistelliger Prozentsatz der Betriebe in große Schwierigkeiten“, warnt Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer des Verbands Südwestmetall, der rund 2500 Firmen in Baden-Württemberg im Blick hat. Inzwischen hat sich die Lage derart zugespitzt, dass jedes zweite Unternehmen von den Chipherstellern gar nicht mehr beliefert wird. Dick berichtet von einem Maschinenbauer, der 100 Waschmaschinen aufgekauft und ausgeschlachtet hat, um an die begehrten Halbleiter zu kommen. 

Die Folgen des Chipmangels sind weitreichend. Nur mit massivem Umplanen der Produktion konnte Hekatron verhindern, dass ein neues Krankenhaus ohne Brandmelder und Notrufanlagen dastand. Wie beim Sensorhersteller Balluff aus Neustadt auf den Fildern führt das Fehlen von Halbleitern andernorts dazu, dass ausgerechnet die Unternehmen leer ausgehen, die eigentlich dabei sind, neue Fertigungen für Chips aufzubauen – ein Teufelskreis. 

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