Ich habe bei diesem umfangreichen Artikel nur ein kleines Teilstück herausgegriffen, das sich mit den erschlagenen Vögeln beschäftigt. Für mich ist das immer noch der strittigste Teil der Rechnung.
Mit dem ebenso wichtigen Problem "Anlagen im Wald" beschäftigt sich der Post "Faktenfuchs"
Süddeutsche Zeitung hier Von Thomas Hummel
Es werde nicht ohne Zumutungen gehen, sagte Robert Habeck. 30 000 Windräder stehen bereits in Deutschland - und es sollen noch mehr werden. Was kommt hier auf das Land zu? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Töten Windräder Vögel?
Der Naturschutzbund Nabu schätzt, dass etwa 100 000 Vögel im Jahr durch Windkraftanlagen in Deutschland getötet werden. Betroffen seien größere Arten, insbesondere Greifvögel. So rechnet der Verband mit 12 000 getöteten Mäusebussarden und 1500 Rotmilanen. "Für einige dieser Arten können Windkraftanlagen bereits heute bestandswirksame Auswirkungen haben", schreibt der Nabu.
Allerdings sind neuere Windräder weniger gefährlich für Vögel. Sowohl über Sensoren wie auch über Kameras, die in den Anlagen verbaut sind, sollen sie frühzeitig erkannt und die Rotorblätter dadurch gestoppt werden.
Für die meisten Vogelarten sind Windräder allerdings ein vergleichsweise kleines Risiko. So sterben mehr als 100 Millionen Vögel jährlich an Glasfronten von Gebäuden, etwa 70 Millionen durch Kollisionen mit Autos, Lkws oder der Bahn und mehr als 20 Millionen durch Hauskatzen. Am schlimmsten setzt die moderne Landwirtschaft der Vogelwelt zu, das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel und Gülle, die Vernichtung von Brachen, Wiesen und Weiden.
Einer Studie des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt zufolge könnten jährlich bis zu 1200 Tonnen Insekten an deutschen Windrädern sterben. Das wären mehrere Milliarden. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern schloss daraus, dass "die postulierten Verluste wohl kaum bzw. nur in zu vernachlässigendem Umfang zum Insektensterben" beitragen. So würden Vögel allein in deutschen Wäldern pro Jahr etwa 450 000 Tonnen Insekten verzehren.
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