Donnerstag, 20. Januar 2022

Deggenhausertal- Wie das „Tal“ Modellregion werden will

 18.01.2022  |  VON WOLF-DIETER GUIP MARKDORF.REDAKTION@SUEDKURIER.DE  hier

Norbert Steidle, der einen Biolandhof in Obersiggingen betreibt, hatte die Idee, Deggenhausertal als Ökomodellregion zu entwickeln, um den Gedanken der Nachhaltigkeit ins Bewusstsein zu rufen, Bestehendes zu benennen und andere Menschen, Institutionen, Initiativen und Unternehmen zu motivieren, in Nachhaltigkeit zu investieren. 

Auch soll Verbrauchern und Nutzern die Möglichkeit geboten werden, nachhaltige Unternehmen und Ähnliches in der Region zu finden, als eine Art nachhaltiger Einkaufsführer. „Mir war klar, dass ich alleine ein solches Projekt nicht erfolgreich planen, organisieren und umsetzen kann“, sagt Steidle, der im Tal und darüber hinaus gut vernetzt ist. So hat Oliver Karolius vom Verein „Verbindungskultur“, der den Gemeinschaftsgarten Hohlenstein in Deggenhausertal-Lellwangen betreibt, den Impuls von Norbert Steidle aufgegriffen und fand mit Simon Neitzel, von „wir und jetzt“, der unter anderem den Paradiesgarten in Lellwangen unterhält, einen engagierten Mitstreiter.

Eine Auftaktveranstaltung fand im ersten Halbjahr 2020 beim Unternehmen Sonett in Deggenhausen mit rund 20 Interessierten statt. ....Die Angebote sollen die digitale Welt mit den Werten einer regionalen, ökologischen und sozialen Gesellschaft verbinden. Deshalb werden die unterschiedlichen nachhaltigen Initiativen beim Konzept „von morgen“ im Internet unter kartevonmorgen.org veröffentlicht und können durch Eingabe des jeweiligen Ortes gefunden werden. Weiterhin sollen Karten der Nachhaltigkeit als Flyer gedruckt und quasi als Einkaufsführer ausgelegt werden.

... Nachdem das Projekt aus Mitteln des Förderprogramms „Entwicklung Ländlicher Raum“ (ELR) eine Anschubfinanzierung von 30 000 Euro erhalten hat, will man jetzt durchstarten.......

Man sucht nun Akteure, die sich an dem Projekt aktiv beteiligen, als Leuchtturmprojekt, als Unternehmer, als Teilnehmer und auch gerne im Team und in der Organisation und Durchführung. „Wir haben ja den Förderantrag bewilligt bekommen, und da sind konkrete Aufgaben durchzuführen, wie die Kartierung und das Sichtbarmachen, Projekte und Unternehmen zu besuchen und Berichte zu schreiben sowie Vernetzungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten“, ergänzt Neitzel.

So wollen die Organisatoren nun Exkursionen zu nachhaltigen Betrieben organisieren und Schulprojekte aufsetzen, bei denen beispielsweise Berichte verfasst oder kurze Filme gedreht werden, die auf YouTube und der Homepage der Gemeinde Deggenhausertal veröffentlicht werden.

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Das Projekt: Der gemeinnützige Verein „Ideen – Räume für Entwicklung“ steht hinter dem Konzept „von morgen“. Es geht darum, „durch das Kartieren, Verbinden und Verbreiten zukunftsweisender Entwicklungen Orientierung für gemeinwohlförderndes Leben und Wirtschaften zu geben“. ...

Die nächsten Schritte: 

Am Freitag, 21. Januar, gibt es ein Online-Informationsmeeting „Ökomodellregion Deggenhausertal“ von 19 bis 20.30 Uhr; Anmeldungen: simon.neitzel@wirundjetzt.org 

Am Montag, 24. Januar, ist eine Exkursion zum Rimpertsweiler Hof in Salem von 14.30 bis 16.30 Uhr. Es gibt eine Führung mit Gärtnerei, Landwirtschaft, Bäckerei und Hofladen. 

Am Mittwoch, 26. Januar, findet eine Exkursion zum Biolandhof Steidle in Deggenhausertal-Obersiggingen von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Norbert Steidle gibt einen Einblick in den seinen Betrieb. Dabei werden die Streuobstwiesen und Mostobst-Anlagen besichtigt und es wird über die Rinderhaltung und die Mutterkuhhaltung berichtet. Und bei der Direktvermarktung mit dem 24-Stunden-Automat kann man den Zusammenhängen auf den Grund gehen, was das mit regionaler Wertschöpfung, kurzen Wegen und dem Klimaschutz zu tun hat, vor allem in Bezug auf Herstellung und Vermarktung.

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