Samstag, 29. Januar 2022

Wir müssen den Flächenfraß endlich stoppen!

Rund um die flächensparende Bebauung kam anhand der Gewerbeflächen Aachen (hier) und der Bebauung von  Supermarkt-Parkplätzen (hier) eine Diskussion in Gang.
Ist das der richtige Weg?

Martina verwies darauf ,dass auch soziale Gerechtigkeit zum Klimaschutz gehört. Sie schrieb: 

"Also ehrlich gesagt finde ich das ziemlich heftig. Die Ärmeren dürfen sich dann dem Lärm und ( noch) Gestank aussetzen und Reich baut weiter in ländlicher Umgebung und mit viel Grün und Ruhe drumherum. Meiner Meinung nach sehr kritisch zu betrachten. 

Da fände ich das besser: https://stadtteil-vauban.de/

Da dürften auch nicht so gut Verdienende unterkommen und hätten eine gewisse Lebensqualität!  Andere Vorschlag: Büro und Geschäftsbereiche dorthin verlegen und dafür die schon verbauten Flächen derselbigen entsiegeln und für bezahlbare neue Wohnformen freigeben. Nicht immer die sozial Schwachen noch mehr an den Rand treiben...."

Ihre Einschätzung  wird untermauert durch eine Prüfung der Bebauungspläne der letzten Jahre: es wurde viel zu großzügig mit neuen Flächenbebauungen umgegangen, durch dichtere Bebauung hätte man viel Fläche sparen können (hier und hier)

Martina verweist auch auf den Leerstand und einen Artikel der TAZ dazu:

Dann doch lieber den bestehenden Leerstand beseitigen. Allein in Horgenzell kenne ich 6 leerstehende Häuser. Da wäre auch eine gewisse Lebensqualität gegeben. (TAZ Artikel  hier)

Ich  kann Martina also nur aus vollem Herzen zustimmen und dennoch geht es um viel mehr: 

  • Laut der Fortschreibung des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben wurde  der Neu-Überbauung  von mehr als 2000 ha in 20 Jahren (Wohnen + Gewerbe) die Tür geöffnet.
    2000 ha Wiesen, Felder und Wälder können somit verschwinden um als Neubaugebiet aufzuerstehen.

  • Durch §13b wurde den Gemeinden die Möglichkeit eingeräumt, noch viel mehr zu überbauen. Ganz ohne lästige Umweltprüfung. 333 ha Wiesen und Felder und vor allem Streuobstgürtel um die Siedlungen wurden in nur 2 einhalb Jahren überrollt. (hier)
Diese Dimensionen sind so gewaltig für unsere Landschaft, dass wir jeden Strohhalm ergreifen müssen. 
Es gibt nicht "die Lösung" zum Flächensparen, sondern viele davon, die alle gleichzeitig angegangen werden müssen, wenn wir den Flächenfraß eindämmen wollen.

Und darum ist es so wichtig, sich für neue Lösungen zu öffnen! Im Zweifel nicht gleich verwerfen, sondern prüfen und verbessern. Und vor allem gute neue Ideen sammeln und weiterverbreiten, damit Andere das nachmachen können! Das möchte ich hier im Blog erreichen.

mehr zum Thema Flächenfraß hier

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