RP online hier 27.5.22
:Das entgegnet ein Klimaforscher einem FDP-Politiker
Hamburg Im Talk bei „Markus Lanz“ soll Klimaforscher Mojib Latif eigentlich nur sein Buch vorstellen. Doch er schaltet sich schon vorher mit Fakten in eine Diskussion über das Tempolimit ein.
Die Gäste:
Mojib Latif, Meteorologe und Klimaforscher
Bijan Djir-Sarai, FDP-Generalsekretär
Ulrike Herrmann, Journalistin
Sascha Lobo, Autor
Das Talk-Highlight:
Der Meteorologe und Klimaforscher Mojib Latif soll eigentlich erst im letzten Teil der Talkshow an die Reihe kommen und sein Buch vorstellen. Jedoch diskutiert Moderator Markus Lanz mit den drei anderen Gästen – FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, die Journalistin Ulrike Herrmann und der Autor Sascha Lobo – ausführlich die Politik der FDP – und damit über das Tempolimit.
Doch als Djir-Sarai bei seiner Kritik am Tempolimit irgendwie beim Stau in NRW anlangt und Lanz ihn daran erinnert, dass die FDP dort bis vor Kurzem mitregierte und eben auch die Verkehrspolitik bestimmte, da schaltet sich Mojib Latif ein.
Daraufhin rechnet der Klimaforscher ein Beispiel für Berufspendler vor. Doch individuelle Möglichkeiten, sowohl Geld zu sparen als auch etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen, sind nicht das Hauptaugenmerk von Latif. Seine Forderungen gelten stattdessen der Politik. „Wir reden immer über die Energiewende, wir brauchen auch eine Verkehrswende“, sagt Latif.
Dabei will der Klimaforscher auch mit dem Irrglauben aufräumen, ein Tempolimit und Elektroautos hätten nichts miteinander zu tun. „Wenn Sie auf der Autobahn nur 100 fahren, haben Sie einen Riesengewinn an Reichweite“, sagt er mit Blick auf die Ladefähigkeit der Batterien in E-Autos und fügt hinzu: Der Strom dafür müsse schließlich auch irgendwo erzeugt werden.
Daraufhin schlägt Sascha Lobo eine populistische Maßnahme vor: Ein Tempolimit solle nur für Autos mit Verbrennungsmotor eingeführt werden. „Die FDP-Mitglieder haben eh genug Geld, um sich morgen einen Elektro-Porsche zu kaufen, die sind also überhaupt nicht betroffen“, sagt der Autor. Die restliche Bevölkerung könne dann das Tempolimit „ausleben“. Zuvor hatte bereits die Journalistin Herrmann darauf hingewiesen, dass die Mehrheit der Deutschen sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung ausspricht.
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