Mittwoch, 29. Juni 2022

Markdorf: Alter Weiher als neuer Lebensraum

 MARKDORF: Altes Niedermoor wird renaturiert

Auf ehemaligen Niedermoorflächen bei Ittendorf wird artenreiches Saatgut ausgebracht. Durch die Renaturierung sollen auf 23 Hektar Magerwiesen entstehen, Lebensraum für Insekten, Kleintiere und Vögel. Eine wichtige Rolle spielen dabei die beim Alten Weiher lebenden Biber, die einen Damm bauten und so die Aufmerksamkeit auf das Gebiet zogen. Markdorf kann sich durch die Maßnahme zwei Millionen Ökopunkte gutschreiben lassen. 
(Anmerkung: die Ökopunkte werden dann als Ausgleich für neue Baugebiete verrechnet)


27.06.2022  |  VON JÖRG BÜSCHE MARKDORF.REDAKTION@SUEDKURIER.DE  hier
Auszüge aus dem Artikel

 ....Die Mitarbeiter der Stadt tragen den Biberdamm deshalb regelmäßig auf eine festgelegte Höhe wieder ab, erläutert Jacqueline Leyers. Wie hoch der fleißige Nager bauen darf und wie weit dann wieder abgetragen wird, das sei mit der Biberbeauftragten des Landratsamtes ganz genau abgesprochen.

Dem Biber zu Dank verpflichtet

Kristina Lipinski sieht sich dem Biber sehr zu Dank verpflichtet. „Dass wir endlich mit der Maßnahme beginnen konnten, haben wir dem Biber zu verdanken. .....

Neuer Lebensraum für Tiere

Es bestehe ein größerer Zusammenhang, auf dem eine sinnvolle Entwicklung vorangetrieben werden könne – hier die Renaturierung zum Teil stark degenerierter Moorböden. Auf den üblichen Ausgleichsflächen für anderswo erfolgte Eingriffe in die Natur – etwa für den Bau von Straßen, etwa für den Bau von Wohnhäusern – bestehe solch ein großflächiger Zusammenhang nicht. Im Gewann Briel/Alter Weiher hingegen konnte jüngst Saatgut ausgebracht werden, Saatgut für heimische Wildpflanzen.....

Die vom Biber weiter angestoßenen Entwicklungen im Bereich Alter Weiher werden von der Ittendorfer Bevölkerung indessen mit einigem Interesse verfolgt, berichtet Jacqueline Leyers. Bei der Bürgerwerkstatt vor wenigen Wochen kam der Vorschlag, das renaturierte Niedermoorgebiet naturverträglich zu erschließen, eventuell durch einen Naturkundepfad am Rande.

Einst diente die Senke entlang des Riedgrabens als Klosterweiher, vermutlich zur Karpfenzucht. Beim Untergrund handelt es sich größtenteils um Niedermoorböden. Die durch die landwirtschaftliche Nutzung des Geländes jedoch weitgehend degeneriert sind. Ein ökologisches Ziel der jetzigen Renaturierungsmaßnahme ist die sogenannte Wiedervernässung. Der Grundwasserspiegel soll angehoben werden, damit Zersetzungsprozesse aufgehalten werden können – und nicht weiterhin Treibhausgase entweichen. Darüber hinaus sollen die dort entstehenden Magerwiesen Lebensraum für Insekten werden......

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