Irgendwie schon lustig, diese Diskussionen im Auto-Ländle - und auch bisschen entlarvend.
Da wird ohne Reflektion munter drauf gehauen, für das Gott-gegebene Recht auf "individuelle Mobilität" während die Industrie schon längst an einem ganz anderen Punkt steht.....
10.06.2022 hier im Südkurier
Der Beschluss des EU-Parlaments zum Verbrenner-Aus spaltet das Autoland Baden-Württemberg. Politiker liegen inhaltlich weit auseinander und üben teils heftige Kritik.
Winfried Hermann: Dem Verkehrsminister (Grüne) geht das angestrebte Verbot nicht weit genug. Der Beschluss sei zwar „ambitioniert, notwendig und machbar“, klar sei aber auch: „Ein Verbot des Verbrennungsmotors wird nicht reichen.“ Hermann fordert eine Verkehrswende. „Wenn jeder Verbrenner durch ein Elektroauto ersetzt wird, ist am Ende niemandem geholfen – am wenigsten der Umwelt.“
Friedrich Haag: Der FDP-Politiker kritisierte Hermann und sprach von einer „Beschneidung der individuellen Mobilität“. Nicht der Motor, sondern der fossile Kraftstoff schade dem Klima. „Klimaneutrale synthetische Kraftstoffe tragen sofort zur Dekarbonisierung bei, ohne dabei den hocheffizienten Verbrennungsmotor auszurotten“. Parteikollege Hans-Ulrich Rülke schrieb, der Beschluss sei „getragen von industriepolitischer Dummheit, klimatologischer Ignoranz und wirtschaftspolitischer Verantwortungslosigkeit“.
Nicole Hoffmeister-Kraut: Die Wirtschaftsministerin (CDU) sagte, sie hätte sich einen „technologieoffeneren Ansatz gewünscht, der anderen Lösungen wie synthetischen Kraftstoffen mehr Chancen einräumt“. Die Branche sei in einem Transformationsprozess. Es sei damit zu rechnen, dass nicht jeder Zulieferbetrieb diesen Kraftakt überstehen werde.
Mercedes-Benz: Der Autohersteller begrüßte die Entscheidung grundsätzlich. Eckart von Klaeden, Leiter des Bereichs Außenbeziehungen, sagte, der Beschluss nehme die Politik in die Pflicht, für die erforderliche Infrastruktur zu sorgen. (dpa)
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