Correctiv-Recherche
Die Journalistinnen und Journalisten haben eine juristische Datenbank analysiert.
Dabei fanden sie in den letzten zehn Jahren steigende Zahlen von
Gerichtsverfahren um die Nutzung von Trinkwasser. Dabei geht es zum
Beispiel um die Preise fürs Wasser oder die erlaubten Entnahmemengen -
oft sind die Jahrzehnte alt und berücksichtigen die Klimakrise nicht.
Zum Beispiel ist Leitungswasser in vielen Regionen schon teurer geworden – für uns, aber meistens nicht für Unternehmen.
Wasserknappheit ist schon Realität
Wasserknappheit
sei in vielen deutschen Regionen aber schon Realität, sagt Correctiv -
und die Konflikte dürften sich mit der Erderwärmung noch verschärfen.
Das Recherchekollektiv kritisiert, Politik und Behörden hätten noch
keine Pläne für eine drohende Wasserkrise. Unklar sei etwa, wer bei
Wasserknappheit Vorrang hat - nicht immer seien das die Haushalte.
Die sehr ausführliche Recherche können Sie hier im Original mit Bildern und Grafiken lesen.
Hier ein ganz kurzer Auszug:
In jedem Sommer macht in den Lokalmedien inzwischen in vielen Gegenden die Trockenheit Schlagzeilen: 2019 rationierte die Stadt Löhne in Nordrhein-Westfalen aufgrund der Trockenheit das Trinkwasser. Feuerwehr und Polizei fuhren durch die Straßen und riefen die Anwohnerinnen und Anwohner über Lautsprecher zum Wassersparen auf.
In diesem Jahr herrscht schon seit Anfang Juni im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg ein striktes Verbot, Wasser aus Flüssen und Bächen zu entnehmen. Nicht mal eine Gießkanne zu füllen, ist erlaubt.
Dahinter verbergen sich Konflikte, die zum Teil noch deutlich tiefer gehen. Es gibt Wasserverschlinger gewaltigen Ausmaßes, die in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind. Zum Beispiel Konzerne, die künstliche Aromen für Fertignahrung produzieren und dabei Millionen von Litern Wasser verbrauchen. Im Hinterland von Großstädten wie Hamburg verschärft sich die Konkurrenz um die knapp werdende Ressource.
Landwirte, Unternehmerinnen, Bürgerinnen und Bürger – alle brauchen Wasser. In Brandenburg deckelt der Wasserverband Strausberg-Erkner den Wasserverbrauch von Privathaushalten. Denn vor Ort verschärft Teslas Gigafactory das Wasserproblem der Region. Zuziehende Bürgerinnen und Bürger dürfen täglich pro Person nicht mehr als 105 Liter am Tag verbrauchen, also deutlich weniger als den bisherigen Durchschnitt von 175 Litern. Bei Verstößen drohen Bußgelder.
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