Habeck über Vorstoß der FDP: "Nützt überhaupt gar nichts"
Deutschlands Gasreserven werden knapp. Die FDP fordert daher eine Freigabe des Frackings von Erdgas zu prüfen. Doch die Methode ist umstritten – Wirtschaftsminister Habeck weist sie klar zurück.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält nichts von einer Erdgasförderung in Deutschland durch das sogenannte Fracking und hat einen Vorstoß der FDP zurückgewiesen. Habeck sagte am Sonntag in Flensburg: "Die Debatte über Fracking nützt uns jetzt in dieser Zeit überhaupt gar nichts. Es dauert Jahre, wenn man es überhaupt machen will, um solche Vorkommen zu erschließen."
Die "Brücke aus Gas" in die Welt der erneuerbaren Energien werde täglich kürzer. Die Vorkommen, die gefrackt werden könnten, seien bisher noch nicht einmal erprobt worden. "Es gibt gar kein Interesse daran, das zu tun", sagte Habeck. Insofern sei es eine Debatte, die zu einer Spaltung in der Gesellschaft führe. "Wir haben eine klare Aufgabe: Die Energiemengen, die wir verbrauchen, reduzieren, auf allen Ebenen." Außerdem müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien forciert werden....
Gespaltene Fachmeinungen
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) sprach sich laut "Welt am Sonntag" dennoch dafür aus, Fracking in Deutschland "in Betracht zu ziehen". Deutschland könne so mittelfristig gar unabhängig von Erdgasimporten werden. (bitte daran denken: "die Welt" ist das Sprachrohr der alten Energielobby, die gegen die massiv Erneuerbaren arbeitet hier)
Claudia Kemfert, Energie- und Klimaexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) widerspricht den Forderungen. Fracking in Deutschland sei "zu riskant, teuer", außerdem "umwelt- und klimaschädlich" schreibt die Ökonomin auf Twitter.
Zuletzt hatten auch CSU-Chef Markus Söder und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sowie der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, eine ergebnisoffene Prüfung des Frackings gefordert. In der Ampelkoalition steht die FDP mit ihrer Position jedoch weitgehend alleine da. SPD und Grüne lehnen eine Lockerung der Vorschriften für Fracking strikt ab.
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