Freitag, 17. Juni 2022

BW kämpft mit Trockenheit

Baden -Württemberg schien bisher relativ gut davon zu kommen mit den Wasser-Reserven, aber es kommt auch bei uns an. Erst vor Kurzem gab Correktiv bekannt, dass Wasser immer mehr zum Streitfall wird. Man befürchtet gar, dass jahrzehntelange Regelungen zur Falle werden könnten (hier)

SWR aktuell  hier  17.6.2022,

Wasserentnahme mancherorts verboten

Grundwasser sinkt, Waldbrandgefahr steigt


Die ersten Stadt- und Landkreise haben schon die Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen verboten - so trocken ist es in Baden-Württemberg. Und jetzt wird es erst richtig heiß.

Die tagelange Trockenheit hat die Wasserstände in Baden-Württemberg vielerorts für Mitte Juni ungewöhnlich stark sinken lassen. "Das derzeitige Niedrigwasser in den Bächen und Flüssen ist außergewöhnlich niedrig für die Jahreszeit, beziehungsweise früh im Jahr", teilte eine Sprecherin der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe mit. "Üblicherweise entwickeln sich entsprechende Niedrigwasser eher im Spätsommer und nicht bereits Mitte Juni."

Die Niederschläge in der Nacht auf Montag hätten nur an einigen Pegeln zu einem kurzfristigen leichten Anstieg der Wasserstände in den Gewässern geführt. Dieser sei zumeist schon wieder abgeklungen.

Hitze-Wochenende steht bevor

Und für das bevorstehende Wochende sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) Temperaturen bis zu 38 Grad vorher. Im gesamten Land wird es ab Samstag mehr als 30 Grad haben. In Freiburg soll die Tiefsttemperatur in der Nacht nicht unter 24 Grad fallen. Dabei wird es kaum Wolken geben. Erste lokale Hitzegewitter sind wohl erst ab Sonntag möglich.

Bis zu 100.000 Euro Strafe: Wasserentnahme teilweise verboten

Mit Blick auf die niedrigen Wasserstände sind nach LUBW-Angaben besonders die Landkreise Ortenau und Emmendingen sowie der Stadtkreis Baden-Baden betroffen. In diesen Regionen haben die Behörden in den vergangenen Tagen auch schon die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen verboten. "Die geringe Wasserführung und die steigenden Wassertemperaturen belasten sowohl die Tiere als auch die Pflanzen im Gewässer", hatte der Leiter des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Ortenaukreis, Jürgen Mair, dazu erläutert. Es drohen Bußgelder von bis zu 100.000 Euro.

Laut Hochwasservorhersagezentrale führen vor allem viele Flüsse im Westen des Landes Niedrigwasser, beispielsweise die Schutter bei Seelbach (Ortenaukreis) und der Rhein-Nebenfluss Möhlin bei Ehrenkirchen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Experten: Grundwasserstände gehen voraussichtlich weiter zurück

Aber auch in anderen Regionen Baden-Württembergs sind Gewässer betroffen. Schon Anfang des Monats hatten die LUBW-Fachleute mitgeteilt, dass unterdurchschnittliche Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg überwiegen.

"Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der momentanen Beobachtungen nicht zu rechnen", hieß es zwar. Allerdings gingen die Experten davon aus, dass die Grundwasserstände im Land in den kommenden Wochen weiter zurückgehen.


Darum sinkt der Grundwasserspiegel 5 Min

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Waldbrandgefahr in Baden-Württemberg steigt

Mit der Trockenheit geht zudem eine steigende Waldbrandgefahr einher. Für das Wochenende sagt der Deutsche Wetterdienst fast in ganz Baden-Württemberg die höchste und zweithöchste der fünf Stufen des Waldbrandgefahrenindex voraus. Der DWD warnt vor möglichen Bränden, etwa im Schönbuch und im Nordschwarzwald. "Feuer entstehen sehr häufig durch Unachtsamkeit", warnte daher auch das Kreisforstamt Freudenstadt in dem Zusammenhang. "Die weggeworfene Zigarettenkippe zählt hierzu genauso wie die unachtsam liegen gelassene Flasche oder das Verlassen eines ungelöschten Grillfeuers an einer hierfür vorgesehenen Grillstelle."

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