Dienstag, 21. März 2023

Keine Unentschlossenheit mehr beim Stromnetzausbau

 Focus  hier  21.03.2023

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält beim Ausbau der Stromnetze in Deutschland mehr Entschlossenheit für nötig. «Der Stromnetzausbau muss durchgezogen werden und er muss schneller als im Moment geplant durchgezogen werden», sagte Habeck am Dienstag beim symbolischen ersten Spatenstich für einen Konverter am Startpunkt der künftigen 540 Kilometer langen Stromtrasse Suedostlink in Wolmirstedt bei Magdeburg. Über die Trasse soll ab 2027 Strom von Sachsen-Anhalt nach Bayern fließen. Habeck sagte, das sei fünf Jahre zu spät, «weil wir zu unentschlossen waren». «Die Unentschlossenheit ändern wir jetzt.»

Im Konverter, einem etwa sporthallengroßen Gebäude, soll künftig Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden. Gleichstrom eignet sich besonders für die Stromübertragung über große Entfernungen.

«Wir brauchen die großen Stromnetze in Deutschland, sonst kann das System nicht funktionieren, dann kann die Gleichheit, auch die Gleichheit der Lebensverhältnisse nicht gewährleistet werden», sagte der Minister. Es seien Beschleunigungsmaßnahmen eingeleitet worden. Er lobte, dass der Landkreis Börde den Bau des Konverters binnen sieben Monaten genehmigt hat. Die Rekordgeschwindigkeit sei beispielgebend.

Hintergrund des Projekts ist die Energiewende. Mehr Strom soll aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasser und Biogas gewonnen werden. So soll der Ausstoß von Kohlendioxid deutlich gesenkt werden, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Nötig sind dafür flexiblere Anlagen und Speicher, um die schwankende Stromerzeugung der wetterabhängigen Wind- und Solarkraftwerke auszugleichen. Die Übertragungsnetze sind von zentraler Bedeutung, denn zunehmend wird Strom nicht mehr dort erzeugt, wo er hauptsächlich gebraucht wird.

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