hier im Südkurier Jenna Santini 19.3.23
Nächste Runde in der Debatte um die Breite der geplanten B31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad? Die Arbeitsgemeinschaft Ausbau B31-neu weist auf das neue Regelwerk „E Klima 2022“ der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) hin. „Es enthält neue Vorgaben für die Planung von Verkehrsanlagen zur Erreichung von Klimaschutzzielen und wird von der FGSV als Stand der Technik zur Anwendung empfohlen“, heißt es in der Mitteilung.
Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen und der Bund beriefen sich bei der Wahl eines Querschnitts von 28 Metern Breite mit vier Fahr- und zwei Standspuren auf ältere Richtlinien der FGSV, „die den heutigen fachlichen und rechtlichen Anforderungen zum Klimaschutz nicht gerecht werden“, schreibt das Bündnis. In „E Klima 2022“ würden die CO2-Reduktionsziele im Verkehrssektor klar benannt. Dazu stellt die FGSV fest: „Die Klimaschutzziele lassen sich bei Weitem nicht allein durch einen Anstieg der Zulassung batterieelektrischer Fahrzeuge erreichen.“
Verkehrsangebote verändern
...Für die B31-neu sei vom Verkehrsgutachter bereits festgestellt worden, dass zwischen Immenstaad und Stetten mit nur drei Fahrspuren und 15,5 Metern Breite die ausreichende Qualitätsstufe D erreicht werde. „Dies gilt erst recht, wenn die für das Jahr 2035 angenommene Kfz-Verkehrsmenge auf eine mit den Klimazielen verträgliche Menge reduziert wird. Möglicherweise reicht dann sogar eine zweispurige kreuzungsfreie Straße aus“, erklärt die Gruppe weiter.
Nach der „E Klima 2022“ entspreche ein vierspuriger Querschnitt der B31-neu nicht mehr dem „Stand der Technik“. Das Bündnis bleibt somit bei seiner Forderung nach einer dreispurigen Trasse: „Mit einer dreispurigen Variante würden zudem viele Millionen Euro an Baukosten und wertvolle Natur- und Landwirtschaftsflächen eingespart. Sie ließe sich mit ihren engeren Kurvenradien auch leichter in die Landschaft einbinden.“ Außerdem schlägt es eine klimaschonende, niedrigere Geschwindigkeit von maximal 100 Stundenkilometer vor.
„E Klima“ laut RP eine Empfehlung
Den Planern im Regierungspräsidium Tübingen ist die „E Klima 2022“ bekannt.....
Den Klimazielen verschließt man sich nicht. „Grundsätzlich wäre ein geringerer Fahrbahnquerschnitt aus Gründen der geringeren Kosten und des geringeren Flächen- und Materialverbrauchs zwar wünschenswert, die Verkehrssicherheit für die Verkehrsteilnehmer und für das Betriebspersonal sowie die überregionale Verbindungsfunktion und die abzuwickelnde Verkehrsstärke sind im Fall der B31 aber höher zu gewichten, erläutert die Pressesprecherin.
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