Mittwoch, 29. März 2023

Die Bedeutung der Biodiversität


Die Saulgauer Biodiversitäts-Fachleute warnen eindringlich vor der noch größeren Krise, die hinter der Klimakrise lauert. Herr Lehenherr meinte: "Wir wissen das seit vielen Jahren und haben entsprechend vorgearbeitet, indem wir unser Konzept entwickelt haben" Nun da die Krise immer größer wird, da die Politik zu wenig tut, geben sie das Konzept frei für alle Nachahmer, in der Hoffnung, dass noch etwas zu retten ist......

Hr. Lehenherr verwies auf Studien, laut denen die Insekten in den letzten Jahren einen Einbruch auf 26% der Gesamtmenge erlebt haben.  Wenn Insekten als Bestäuber verschwinden - dann ist auch das Überleben der Menschen in Frage gestellt. Es geht jedoch nicht nur um Insekten, auch das Überleben der Bodenlebewesen ist von existentieller Bedeutung für unsere Ernährung, denn diese schließen die Nährstoffe erst auf für die Pflanzen.....
AXA Schweiz - aus Sicht der Finanzbranche betrachtet (und hoffentlich mehr als Greenwashing) kommt hier ein lesenswerter Artikel zur Biodiversität hier

Biodiversität: Das wichtigste Thema in der Umweltdebatte?

Eine gesunde Natur und eine reichhaltige Biodiversität sind wichtig, um dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken. Dennoch wird das Thema häufig vernachlässigt – zu Unrecht. Die Axa setzt ein klares Zeichen für mehr Biodiversität.

Die Natur mit ihren unzähligen Rohstoffen und Kreisläufen ist die Grundlage für unser aller Leben, und auch die Wirtschaft ist in hohem Masse von natürlichen Ressourcen abhängig.
Von der Lebensmittelproduktion über den Tourismus bis zur modernen Chemie und Medizin sind zahlreiche Industrien auf gesunde Ökosysteme angewiesen.

Klima- und Biodiversitätsschutz gehen Hand in Hand

Der WWF schätzt jedoch, dass die Biodiversität in den letzten 50 Jahren um fast 70 Prozent abgenommen hat – konkret verringerten sich seit 1970 die Populationen von Fischen, Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Reptilien um satte 68 Prozent.

Das Ausmass der bereits «verlorenen» Tierarten ist immens. Von den Insekten, Würmern, Pflanzen und Pilzen, die unsere Ökosysteme im Verborgenen am Leben halten, ganz zu schweigen. Und dieser Trend des zunehmenden Biodiversitätsverlusts wird durch die Klimaerwärmung weiter beschleunigt.

Dies wiegt doppelt schwer, denn gerade im Kampf gegen den Klimawandel würde eine gesunde Natur enorm helfen.

Unverdientes Schattendasein

Das Thema Biodiversität wird in den Umweltdebatten jedoch oft zweitrangig hinter der Klimaerwärmung thematisiert. Dies dürfte unter anderem mit der relativ einfachen Messbarkeit des Klimawandels zu tun haben – in Tonnen CO2, Anzahl Meter des anhaltenden Gletscherschwunds und natürlich in Grad Celsius. Demgegenüber ist die Biodiversität schwerer greifbar und komplexer.

Doch Expertinnen und Experten sind sich einig: Die Aufwertung und Ausdehnung der Biodiversitätsfläche sind ein wichtiges Mittel, um dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken.
«Die Bedeutung unserer Ökosysteme wird zu Unrecht auf Priorität zwei heruntergestuft. Das Problem des rasanten Biodiversitätsverlusts ist genauso dringend und existenziell, wie der fortschreitende Klimawandel», sagt Daniel Gussmann, Chief Investment Officer bei der Axa Schweiz.

Der Verlust der Biodiversität könnte letztlich sogar die grössere Gefahr darstellen als die globale Erderwärmung. Denn an ein verändertes Klima könnte man sich, zumindest bis zu einem gewissen Grad, allenfalls noch anpassen. Sind Arten jedoch einmal ausgerottet, sind sie unwiderruflich verloren, die Schäden irreversibel. Eine gesunde Natur und reichhaltige Biodiversität sichern aber unsere Lebensgrundlage langfristig und haben eine positive Wirkung auf unser Klima.

Eine vier Grad wärmere Welt ist nicht mehr versicherbar

Ohne ausreichende Massnahmen für den Klima- und Naturschutz wird die Temperatur weltweit bis im Jahr 2100 um mehr als vier Grad steigen, mit erheblichen Auswirkungen für Mensch und Natur. Die damit einhergehenden Risiken sind nicht mehr kalkulierbar und damit auch gar nicht versicherbar.

«Die Axa beschäftigt sich daher schon lange und intensiv mit diesen Themen und hat sich unter anderem bei ihren Investitionen bereits 2013 von Palmölproduzenten getrennt, welche durch die Abholzung von Wäldern eine massive Störung der Ökosysteme verursachen», so Daniel Gussmann.

Im Jahr 2015 hat die Axa zudem als erster grosser Versicherer den sukzessiven Ausstieg aus der Kohleindustrie bekannt gegeben – der komplette Ausstieg erfolgt bis 2030 im OECD-Raum und bis 2040 weltweit.

Weiter hat die Axa im Öl- und Gas-Sektor bereits mehr als 95 Prozent der Produzenten komplett ausgeschlossen. Ziel ist es, das Erderwärmungspotential der Anlagen bis 2050 auf unter 1,5°C zu begrenzen. Ende 2020 lag das Erderwärmungspotenzial der Kapitalanlagen der AXA bei 2,7°C und damit deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 3,2°C.

Aktive Förderung der Biodiversität in der Schweiz

Der Schutz der Biodiversität stellt für die Axa eine natürliche Erweiterung ihrer Klimastrategie dar. In der Schweiz ermöglicht die Axa, anlässlich ihres 150-Jahr-Jubiläums 2025, rund zwei Millionen Quadratmeter mit Biodiversität aufzuwerten: einen Quadratmeter für jede und jeden ihrer Kundinnen und Kunden.

«Als eine der grössten Immobilienverwalterinnen der Schweiz fördert die Axa auch über die Gestaltung und Bewirtschaftung der Aussenflächen ihrer Liegenschaften die Biodiversität lokal. Dabei setzt sie auf einen naturgerechten Ansatz ohne Pestizide, mit einheimischen Pflanzen und Strukturelementen, wie Baumgruppen, Hecken oder Asthaufen, die Lebensraum für viele Vögel, Insekten oder Kleintiere bietet», sagt Daniel Gussmann.

Klar sei aber auch, dass noch viel zu tun bleibe, um die Auswirkungen der Klimaerwärmung und den fortschreitenden Verlust der Biodiversität einzudämmen. «Zusammen mit Partnerinnern und Partnern möchten wir deshalb so viele Menschen und Unternehmen wie möglich für den Natur- und Klimaschutz gewinnen, um den Trend des zunehmenden Biodiversitätsverlusts noch in diesem Jahrzehnt umzukehren.»



Wenn die Probleme zu groß werden für unseren beschränkten Verstand - Was bleibt schon außer der Flucht in die Satire aus dem Jahr 2022
hier aus der Kolumne von   vom 1.3.22

Kaputtes Klima, mehr Artenvielfalt: Umgekrempelte Biodiversität

Im Jahr 2032 wird in unseren Breiten heimisch, was woanders sonst verdorren würde. Menschen gehen wegen der Hautkrebsgefahr kaum mehr aus dem Haus.

Wir schreiben das Jahr 2032. Als die Koalabären verbrannten, haben wir geschwiegen, denn wir waren ja keine Koalabären. Als Griechenland brannte, haben wir geschwiegen, denn da wohnten wir ja nicht, und bis zu unserem Urlaub im Oktober waren die Feuer meistens wieder gelöscht. Als die Atlantik-Strömung kollabierte, haben wir geschwiegen, denn wir badeten ja immer nur im Mittelmeer.

Jetzt haben wir den Salat. Eigentlich hätten die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 schon seit zwei Jahren um 65 Prozent gesenkt sein sollen. Doch ständig hatte irgendjemand was dagegen – es war wirklich wie verhext. Die neue grün-gelb-blaue „Treppensturzkoalition“ tut zwar, was sie kann, doch sie kann nicht viel. Wenigstens wurde die jährliche Zunahme des CO2-Anstiegs erstmals gebremst – gewiss auch ein Verdienst des neuen Tempolimit-Kompromisses: Wer langsamer als 130 km/h fährt, darf die Autobahn nicht mehr benutzen. Nun sind dort deutlich weniger Fahrzeuge unterwegs, während sich der Restverkehr über die Dörfer quält. Freie Fahrt für schnelle Bürger.
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Dafür tut sich einiges in Sachen Artenvielfalt. Riesige Säuger ziehen durch die morschen Wälder und machen die Großwildjäger glücklich. Die Biodiversität wurde reichlich umgekrempelt. Zwar sind Biene, Spatz und Gänseblümchen ausgestorben, doch – hey! – dafür tummeln sich in Forst und Vorstadt die frisch angesiedelten Wolf und Luchs, Wisent, Elch und Auerochse. Mit Menschen kommen sie selten in Berührung, denn wegen der Hautkrebsgefahr geht kaum noch eine aus dem Haus.
Um die Flora kümmern sich Ein-Euro-Bestäuber

Aus dem Süden kommen Wüstenfuchs, Malariamücke und Giftzwerg als Klimawanderer hinzu. In unseren Breiten wird nun heimisch, was woanders sonst verdorren würde. Die Neozoen machen auch optisch einfach mehr her – das muss jede zugeben. Das Gesumme und Getschilpe hat eh genervt, und um den Fortbestand der Flora kümmern sich die Ein-Euro-Bestäuber, die zum Erhalt ihres Anspruchs auf Hartz XIII mit dem Polleneimer über die idyllisch zwischen brandneuen Atommeilern gelegenen Felder gehen.

Vor allem der Wolf fühlt sich längst pudelwohl. Das bekommen wir auch auf unserer Datsche in Sharenow/Mark zu spüren. „Hau ab, du Mistvieh!“, ruft meine Hausnymphe Apocalypso, während sie den Karabiner nachlädt und dem Leitwolf eine Kugel auf den Pelz brennt, um unsere Ananasstauden gegen das angreifende Rudel zu verteidigen. Nach dem Genuss mehrerer Dorfkinder sind die Schleckermäulchen unter den mittlerweile zweihunderttausend Brandenburger Wölfen immer ganz versessen auf Süßes zum Dessert.

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