Mich irritiert tatsächlich, dass Steffi Lemke immer alleine in der Schusslinie steht, wenn es um Flächenverbrauch geht, z.B. beim Autobahn-Neubau. Von Özdemir ist nichts zu sehen und nichts zu hören. Dabei verliert doch die Landwirtschaft am Allermeisten durch diesen Flächenfraß in der Landschaft. Er müsste ihr zumindest beistehen in der Öffentlichkeit!
Ich habe daher einfach mal versucht, eine Antwort zu bekommen. Hier ist sie:
...Als zentrale Anlaufstelle für Bürgeranfragen an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind wir gebeten worden, Ihnen zu antworten, und bitten zugleich um Verständnis, dass dies bei der Vielzahl von Anfragen und Mitteilungen nicht von Herrn Bundesminister Cem Özdemir persönlich erfolgen kann.
Gerne geben wir Ihnen aber einige Hinweise zu dem von Ihnen angesprochenen
Thema "Flächenfraß":
Ein wichtiges Ziel des Bundesminsteriums für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) ist es, landwirtschaftliche Flächenverluste soweit wie möglich zu
reduzieren. Idealerweise sollte die vorhandene landwirtschaftliche Fläche
vollständig und nutzbar erhalten werden.
Ein wichtiges Instrument der Bundesregierung, dieses Ziel zu erreichen, ist die
deutsche
Nachhaltigkeitsstrategie. Hierin ist festgehalten, dass die
Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2030 auf
unter 30 Hektar pro Tag gesenkt werden soll.
Langfristig wird eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt. Das bedeutet:
Perspektivisch soll in der Summe überhaupt keine zusätzliche Fläche mehr für
Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen werden.
Flächenverluste zulasten der Landwirtschaft gehen häufig mit Versiegelung einher. Diese macht Böden undurchlässig für Niederschläge und zerstört die natürlichen Bodenfunktionen, zu denen auch die klimawirksame Speicherung von Kohlenstoff gehört.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen, dass Deutschland bei der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme auf dem richtigen Weg ist. Der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrszwecke lag in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende noch deutlich über 100 Hektar pro Tag. Seit 2005 ist ein rückläufiger Trend zu beobachten. Zuletzt (Durchschnitt der Jahre 2017-2020) lag der Wert bei rund 54 Hektar.
Aus Sicht des BMEL sind jedoch auch diese 54 Hektar noch zu viel. Ziel muss eine schnellstmögliche weitere Absenkung landwirtschaftlicher Flächenverluste sein. Hier sind also noch einige weitere Anstrengungen erforderlich.
Da die Zuständigkeiten für konkrete Entscheidungen meist bei zuständigen Akteuren vor Ort liegen, setzt sich das BMEL vor allem bei der EU, innerhalb der Bundesregierung sowie gegenüber den Ländern für eine deutliche Reduzierung landwirtschaftlicher Flächenverluste ein (BMEL-Beitrag "Landwirtschaftliche Flächenverluste").
Darüber hinaus könnten für Sie auch nachfolgend genannte Beiträge von Interesse sein:
- Veränderungen am Bodenmarkt
- Landwirtschaftliches Bodenmarktrecht in Deutschland
- Flächennutzung und Bodenmarkt
Offizielle Seite: Verringerung landwirtschaftlicher Flächenverluste
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