Mittwoch, 15. März 2023

Friedrichshafen: Viele Flächen eignen sich für Solarstrom

13.3.23  hier im Südkurier

FRIEDRICHSHAFEN: Viel Potenzial für Solarenergie

Rund 1400 Hektar, etwa ein Fünftel der Freiflächen im Friedrichshafener Stadtgebiet, eignen sich zur Produktion von Solarstrom. So steht es in einer Studie, die von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben worden ist. Allerdings stehen viele der Flächen nicht im Eigentum der Stadt. Die Verwaltung will einen Aktionsplan Solarenergie aufstellen, der näher auf einzelne Flächen eingeht und auch priorisiert. Friedrichshafen soll ab 2050 klimaneutral sein.

13.03.2023  |  VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE  hier

Viele Flächen eignen sich für Solarstrom

..Solarenergie könnte in Friedrichshafen potenziell auf Freiflächen von rund 1400 Hektar erzeugt werden, ohne dass regionale Grünzüge mit Modulen zugestellt werden müssten. Das entspricht einem Fünftel des Stadtgebiets und in Summe einer Fläche, die mehr als 100 Mal größer als das Messegelände ist. So viel braucht es gar nicht: Hält sich die Stadt an die Landesvorgaben, reichen 140 Hektar, auf denen Sonnenstrom erzeugt wird. Windkraft sei in Friedrichshafen nicht relevant.

Direkter Zugriff auf Messeparkplätze

Sogenannte Agri-Photovoltaik könnte man laut Studie auf knapp 1170 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche installieren, etwa über Obstplantagen. Ein Feldversuch läuft seit Mai 2022 in Kressbronn. ...

Rund 215 Hektar eignen sich in Friedrichshafen für klassische Freiflächen-Anlagen, wie man sie beispielsweise entlang von Autobahnen sieht. Dazu kommen mindestens 21 Hektar auf Großparkplätzen, die mit PV-Anlagen überdacht werden könnten. Als geprüft und geeignet benennt die Studie 14 Parkplätze in Friedrichshafen mit jeweils mehr als einem Hektar Fläche.....

Ohne die Eigentümer der Flächen kommt man ohnehin nicht weit. Nur auf den Messeparkplätzen – damit immerhin auf rund neun Hektar der Parkflächen – hätte die Stadt als Grundstücksbesitzer die Hand drauf. „Friedrichshafen ist großteils verbaut“, erklärte Bernadette Siemensmeyer.

Allerdings halten Friedrichshafener Unternehmen PV-Strom zur Eigenversorgung oder aus wirtschaftlichen Gründen für interessant genug, um sich eigene Gedanken zu machen. .....

Und was würde das bringen? Friedrichshafen braucht knapp zwei Millionen Megawattstunden Energie pro Jahr, davon rund ein Viertel für Strom. In dieser Bilanz aus dem Jahr 2019 ist der steigende Bedarf für Wärme und Mobilität allerdings noch nicht berücksichtigt. Wenn auf einem Hektar Freifläche 500 Megawattstunden pro Jahr an Solarstrom erzeugt werden können, deckt das Freiflächen-Potenzial von 1400 Hektar nur etwa ein Drittel des gesamten Energiebedarfs. So viel Fläche wird aber nie und nimmer mit PV-Anlagen bestückt. Die Stadt peilt an, einen Energiebedarf von 2 Prozent mit Solarstrom abzudecken. Dafür müssten bis 2050 etwa 100 Hektar mit PV-Modulen bestückt werden. Das heißt: Ohne einen starken PV-Ausbau auf privaten und kommunalen Dachflächen in Friedrichshafen ist die Energiewende in der Stadt kaum zu schaffen.

Aktionsplan

Bei der Potenzialstudie soll es nicht bleiben. Die Stadtverwaltung will einen Aktionsplan Solarenergie Friedrichshafen aufstellen, der näher auf einzelne Flächen eingeht und auch priorisiert. Dazu soll es Informationen für die Bürger geben. Das Ergebnis soll im neuen Flächennutzungsplan Eingang finden. Richtig Tempo macht die Verwaltung allerdings nicht. Die Planung orientiert sich zeitlich am angepeilten Zieljahr: Friedrichshafen will erst 2050 klimaneutral sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen