Freitag, 17. März 2023

Leserbrief Markdorf: Sind wir eigentlich verrückt?

 LESERMEINUNG:  Südkurier hier

Leserbrief zum Artikel „Eidechsen bremsen Südumfahrung aus“, SÜDKURIER am 2. März:

Der Klimawandel verfolgt uns täglich. Überall liest und hört man darüber und die Temperaturentwicklungen zeigen uns, dass hier was auf uns zukommt. 

Wir alle wissen auch, dass der Verkehr einen beträchtlichen Teil dazu beiträgt.
Aber was tun wir hier vor Ort? Wir bauen Straßen. Und diese Straßen verlaufen durch wertvolle Waldgebiete. Wir verbrauchen Fläche ohne Ende, obwohl es schon lange erklärtes Ziel ist, mit Flächen schonend umzugehen. Ohne Bedenken bauen wir wertvolle, landwirtschaftliche Nutzfläche zu, aber gleichzeitig werden wir dazu aufgerufen, regionale, landwirtschaftliche Erzeugnisse zu bevorzugen. Es ist jetzt schon bekannt, dass wir uns kaum mehr selbst versorgen können. Müssen wir dies immer noch mehr verschlimmern? 

Wollen wir den Klimaschutz und die Notwendigkeiten für regionale Produkte wirklich ernst nehmen, dann darf weder die B-31-neu Immenstaad-Meersburg noch die Südumfahrung Markdorf gebaut werden. Bezüglich der B-31-neu muss erwähnt werden, dass diese Verkehrsprobleme schon längst gelöst sein könnten. Schon vor Jahrzehnten war eine Lösung im Gespräch, die vor allem die Ortsdurchfahrt Hagnau entlastet hätte. Damals war der Vorschlag in der Diskussion, die dreispurige B 31 von Überlingen fortzuführen bis an die bayrische Grenze im Osten des Bodenseekreises. Ausbau vor Neubau war damals schon von Bedeutung und Hagnau hätte einen einfachen (!) Tunnel bekommen. Auch war damals bekannt, dass Bayern bereit gewesen wäre, diese Dreispurigkeit bis zur Autobahn bei Lindau weiterzuführen. Aber die damals und auch heute noch führende Schicht in der Regionalpolitik hat sich vehement dagegen gesperrt. Diese Kreise wollten und wollen nur eine Autobahn, was anderes kommt nicht in Frage. Nun drängeln sie immer stärker.

 Aber der Klimawandel ist schon längst im Gang und wir alle können ahnen, dass es schlimm kommen könnte. Warum tun wir dann nichts? Erste Priorität muss haben, den Verkehr zu reduzieren. Wenn wir Straßen bauen, tun wir das Gegenteil. Die E-Mobilität ist auch nicht die Lösung, denn da fehlt es an allem Möglichen, vor allem an Rohstoffen. Und die Umweltprobleme werden nur verlagert. Also es bleibt uns nur eins! Nach einfachen Lösungen suchen, die Klimaschutz und Regionales voranstellen.

Wolfgang Metzler, Uhldingen-Mühlhofen


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