Montag, 20. März 2023

Weltklimarat legt Abschlussbericht zur Klimakatastrophe vor

linke Grafik aus "Das Klima" Podcast hier

Die Klimakrise ist umfassend und global. Sie hat Auswirkungen auf alle und alles und wird ohne Zweifel unser Handeln und unseren Alltag in den nächsten Jahrzehnten in sämtlichen Bereichen bestimmen. Darum ist es nötig, dass möglichst viele Menschen über das Klima und die Wissenschaft hinter der Klimakrise Bescheid wissen. Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht regelmäßig sogenannte “Sachstandsberichte” die das jeweils aktuelle Wissen zum Klimawandel zusammenfassen.


Deutschlandfunk hier  20.03.2023

Globale Erwärmung: Weltklimarat will in Bericht Wege aus der Klimakrise aufzeigen

Der Weltklimarat legt heute in Interlaken in der Schweiz seinen Abschlussbericht über aktuelle Erkenntnisse zur Klimakrise vor. Darin bündelt der Rat die Kernaussagen über den Klimawandel aus der Wissenschaft, um mögliche Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Die Prognosen sind nicht günstig.

Der Klimaphysiker Marotzke vom Max-Planck-Insititut für Meteorologie sagte im Deutschlandfunk, dass die Weltgemeinschaft klar auf dem Weg sei, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu verpassen. Die bisherigen Einsparungen bei den CO2-Emissionen seien bei Weitem nicht ausreichend. Der Abschlussbericht des IPCC wird am Nachmittag veröffentlicht.

Marotzke, der an dem Bericht mitgearbeitet hat, kritisierte die Einflussnahme auf Formulierungen an Berichten des IPCC. So hätten bei der letzten Auflage 2013 Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien darauf gedrängt, nicht als Hauptverantwortliche für Emissionen benannt zu werden. Das Interview mit Jochem Marotzke können Sie hier nachlesen.

Bundesentwicklungsministerin Schulze forderte die Weltbank auf, Entwicklungsländern mehr Geld für den Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. Die Weltbank müsse Vorreiterin für die Lösung globaler Krisen sein, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe.



ZEIT ONLINE  hier  20. März 2023,Quelle: dpa

Nach zähem Ringen hat sich der Weltklimarat am Sonntag auf seinen Synthesebericht über den Klimawandel geeinigt. Mehr als 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik haben seit vergangenen Montag Zeile für Zeile des Dokuments erörtert. Die Beratungen hätten schon Freitag enden sollen, dauerten aber bis Sonntagabend. Der Bericht wird heute in Interlaken in der Schweiz vorgestellt.

Dieser Synthesebericht ist eine der Grundlagen für kommende Klimaverhandlungen, deshalb haben Regierungen klare Interessen, was sie darin betont sehen wollen und was nicht.
Es handelt sich um das Abschlussdokument des 6. Sachstandszyklus des Weltklimarats (IPCC). In dem Zyklus sind seit 2018 sechs Einzelberichte erschienen. Es soll alle Erkenntnisse zusammenfassen und pointiert präsentieren. Die nächsten IPCC-Berichte sind in fünf bis sieben Jahren zu erwarten.

Die Kernaussagen sind bereits klar: der Klimawandel schreitet rascher voran als erwartet und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung auf 1,5 oder zumindest auf weniger als 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

«Ein extrem schweres Kooperationsproblem»

Ärmere Länder brauchen viel mehr finanzielle Unterstützung, um klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und sich für die bereits stark gestiegenen Risiken von Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen zu wappnen.

«Was darin steht, ist wissenschaftlich gesetzt, das wird nicht mehr in Frage gestellt», sagte Jochem Marotzke, der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. «Was daraus gemacht wird, ist eine andere Frage.» 

Marotzke hat an mehreren Berichten des Weltklimarats mitgewirkt, ist aber an diesem Bericht nicht beteiligt. Er ist nach eigenen Angaben pessimistisch, dass die Regierungen nun tun, was dringend nötig ist: die Emissionen schnellstens massiv senken. «Die Haltung ist oft: warum soll ich mich anstrengen, wenn andere es nicht tun?» Das sei aber fatal. «Das ist ein extrem schweres Kooperationsproblem.»

Der Weltklimarat (IPCC) ist eine zwischenstaatliche Einrichtung mit Vertretern der 195 Mitgliedsländer. Er beauftragt die Wissenschaft, etwa alle sieben Jahre sämtliche Erkenntnisse zum Klimawandel zusammenzutragen. Der nächste Zyklus beginnt im Sommer.

© dpa-infocom, dpa:230320-99-16669/9 

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