In Ravensburg rechnet man gerade mit einem Jahrhunderthochwasser.
Die Gemeinde Meckenbeuren empfiehlt 1.300 Bürger*innen bereits seit Freitagnachmittag, ihre Häuser zu verlassen. 🏠
In Baienfurt werden Sandsäcke geschnürt.
Eine mögliche Evakuierung in Ravensburg ist im Spiel.
Die Region ist in Aufruhr. 😱
Überraschung? Ganz und gar nicht! Seit Jahren warnen Klimaforscher*innen vor immer mehr Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen durch die Erdaufheizung. Trotzdem wird wirksamer und konsequenter Klimaschutz weiterhin blockiert. Damit muss jetzt Schluss sein!
Mittlerweile überschreiten wir einen Kipppunkt nach dem anderen und die regierenden Politikerinnen und Politikern begnügen sich weiterhin mit schönen Worten und blockieren konsequenten Klimaschutz. Wie viele Hochwasser brauchen wir noch, bevor der Ernst der Lage endlich von Politikerinnen und Politikern erkannt wird! Es ist zu viel CO2 in der Atmosphäre, wir müssen die CO2-Konzentration deutlich reduzieren!", sagt der Meteorologe Roland Roth.
Wer von euch ist bei einer Demo für konsequente Klimaschutzmaßnahmen am Sonntag um 12.15 Uhr in Ravensburg (Marienplatz, Lederhaus) dabei?
Roland Roth: "Eine wärmere Welt ist eine nassere Welt, das ist allgemein bekannt. Mit jedem Grad Erwärmung kann die Luft 7% mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch stärkere Niederschlagsereignisse möglich sind. Das, was wir aktuell noch als Jahrhunderthochwasser bezeichnen, könnte in Zukunft ein Zehnjahreshochwasser sein."
Pressemitteilung vom 1.6.2024
Roland Roth: "Viele Extremwetterereignisse sind die Normalität der
Klimakrise." – Spontane Klimademo diesen Sonntag
"Klimanotstand jetzt- uns steht das Wasser bis zum Hals!" Unter
diesem Motto demonstrieren Klimaaktivist*innen am Sonntag um 12.15 Uhr mit
einem Demonstrationszug beginnend am Lederhaus in Ravensburg für konsequente
Klimaschutzmaßnahmen.
"Während Sandsäcke verteilt, Pegel-Rekorde gebrochen und die ersten
Straßenzüge evakuiert werden, ist eines glasklar: So eine Flut wird in Zukunft
kein Jahrhunderthochwasser mehr sein, sondern Teil der neuen Realität der
Klimakrise", sagt Samuel Bosch.
In Reden auf der Kundgebung werden insbesondere die klimapolitischen
Versprechen der Parteien bei der anstehenden Kommunalwahl erörtert.
Verschiedene engagierte Gruppen haben in den letzten Monaten einen
Forderungskatalog für die Kommunalwahlen im Schussental erarbeitet (https://kommunalwahl-ravensburg-weingarten.de/).
Die Gemeinde Meckenbeuren empfiehlt 1.300 Bürger*innen bereits seit
Freitagnachmittag, ihre Häuser zu verlassen [1]. In Baienfurt werden Sandsäcke
geschnürt [2], eine mögliche Evakuierung in Ravensburg ist im Spiel: Die Region
ist in Aufruhr. "Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von
zwei Tagen", sagte ein DWD-Meteorologe dem SWR. "Es ist vergleichbar
mit den Regenmengen, die vor kurzem im Saarland herunter kamen." [1]
"Das ist keine Überraschung", findet Klimaaktivistin Kiki Köffle.
"Das ist das Resultat von jahrzehntelanger Blockade von konsequentem
Klimaschutz. Nachdem die Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden schon
teilweise zerstört sind, bekommen wir die Auswirkungen nun auch hier zu spüren:
Klimakrise bedeutet Zerstörung."
Der bekannte oberschwäbische Meteorologe Roland Roth erklärt: "Eine
wärmere Welt ist eine nassere Welt, das ist allgemein bekannt. Mit jedem Grad
Erwärmung kann die Luft 7% mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch stärkere
Niederschlagsereignisse möglich sind. Das, was wir aktuell noch als
Jahrhunderthochwasser bezeichnen, könnte in Zukunft ein Zehnjahreshochwasser
sein."
(Ein Jahrhunderthochwasser bezeichnet die Abflusshöhe eines Pegels, die
durchschnittlich alle 100 Jahre erreicht oder überschritten wird. Da sich diese
Statistik aber aus den Messungen der Vergangenheit berechnet, ändert sich die
Häufigkeit durch den Klimawandel.)
"Es ist besonders wichtig, dass wir klar machen: Das ist nicht einfach
irgendeine Naturkatastrophe. Die Klimakrise ist hier und wir verursachen sie in
Deutschland jeden Tag mit. Spätestens jetzt, wo wir selbst nasse Füße kriegen,
müssen wir doch handeln. Es ist ein Skandal, dass wir es bisher nicht getan
haben!" empört sich Sabine Buchmann-Mayer von "Parents for Future Ravensburg".
Auch Roth zeigt sich empört angesichts der schwerfälligen politischen
Gegenmaßnahmen: "Seit 40 Jahren rede ich mir den Mund fusslig und warne
vor den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels. Mittlerweile
überschreiten wir einen Kipppunkt nach dem anderen und die regierenden
Politikerinnen und Politikern begnügen sich weiterhin mit schönen Worten und
blockieren konsequenten Klimaschutz. Wie viele Hochwasser brauchen wir noch,
bevor der Ernst der Lage endlich von Politikerinnen und Politikern erkannt
wird! Es ist zu viel CO2 in der Atmosphäre, wir müssen die CO2-Konzentration
deutlich reduzieren! Wir wären gut beraten, den Klimanotstand endlich
anzuerkennen."
Von den Medien und Politiker*innen aller Ebenen geht fast nie das Signal aus,
dass es höchste Zeit ist, Grundlegendes und sehr viel zu verändern und den
Überschuss an CO2 wieder einzufangen, damit die Klimafolgen für zukünftige
Generationen noch ein halbwegs menschenwürdiges Leben zulassen.
Die Wissenschaft überbietet sich fast täglich in immer eindringlicheren
Warnrufen wegen des immer rasanter werdenden Klimawandels.
Die Regierung wird sogar von den selbst gewählten Kontrollgremien hart
angegriffen, dass sie viel zu untätig ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen