hier 07.06.2024, Von: Frank-Thomas Wenzel
Fleißig betrieben von der Gas-Lobby und der FDP, wurden massive Zweifel vor allem an Wärmepumpen geschürt, meint unser Autor Rainer Grießhammer.
Um die Wärmepumpe zu rehabilitieren, muss mehr kommunikative Energie aufgebracht werden als für ihre billige Diskreditierung durch die Propagandatruppe von CDU, FDP und Bild-Zeitung. Ein Kommentar.
Selbst durch die ARD-Sendung „Wahlarena“ geisterten am Donnerstagabend Fake News über Wärmepumpen. Dass die Aggregate in jedem Fall 50 000 Euro pro Stück kosten würden und dass sie im Winter nicht funktionierten, war zu hören. Und dass Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer gezwungen werden sollten, ihre schöne Gasheizung herauszureißen, um eine Zwangs-Wärmepumpe zu installieren. Das beweist: Die Propaganda-Truppen von CDU und FDP haben im vorigen Jahr unterstützt von der Bild-Zeitung ganze Arbeit geleistet. Da hat sich einiges im kollektiven Bewusstsein festgesetzt. Der Fall zeigt, wie destruktiv Kampagnen wirken, die mit einem Wahrheitsgehalt arbeiten, der gegen null geht.
Denn zu den Spätfolgen des „Heizhammers“ gehört auch, dass Hausbesitzer:innen in den vergangenen Monaten scharenweise Gasheizungen bestellt haben. Hinzukommen die inzwischen wieder günstigen Tarife für Erdgas, die wie ein Turbo für die Aggregate wirken, die fossilen Brennstoff verfeuern. Ein klassisches Fehlsignal.
Wer sich heute eine neue Gasheizung im Keller installieren lässt, geht ein extrem hohes Risiko ein. Denn 2027 soll der europäische Emissionshandel auch auf den Wärmemarkt ausgedehnt werden. Niemand weiß, was dann passiert. Zu den unerfreulichen Szenarien gehört, dass Erdgas dann schlagartig 50 Prozent teurer werden könnte. Vielleicht wird es sogar noch mehr.
Um die Wärmepumpe zu rehabilitieren, muss ungleich mehr kommunikative Energie aufgebracht werden als für ihre billige Diskreditierung. Doch diese Informationsarbeit muss dringend getan werden. Schade, dass die Verantwortlichen des Heizhammers dafür nicht haftbar gemacht werden können.
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