Donnerstag, 27. Juni 2024

Kleines Sammelsurium des Klimawandes: Indien und die Schweiz

Zeit  hier   Von Xifan Yang, Delhi  23. Juni 2024

Hitzewelle in Indien: Wie kann ein Mensch das aushalten?
Noch nie gab es in Indien eine so lange Hitzewelle. Bis zu 50 Grad, genau: im Schatten. Eigentlich eine Dauerkatastrophe, aber das Leben muss ja irgendwie weitergehen.

In Delhi scheint die Sonne nicht. Sie sengt den Körper von allen Seiten an, kriecht durch die Haut und in den Schädel. Der aufgeheizte Asphalt weicht meine Schuhsohlen auf. Den Sommer zu genießen, ist Menschen vorbehalten, die in nördlichen Breitengraden leben und ab 15 Grad den Balkongrill anschmeißen. In Delhi ist Sommer eine Tortur. Seit Anfang Mai leidet Nordindien unter einer konstanten Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 50 Grad im Schatten. Es ist die längste, die je aufgezeichnet wurde....

Na klar, auch Griechenland wird zwischenzeitlich von einer Hitzewelle mit bis zu 45 Grad überrollt. Die Regierung hat den Katastrophenschutzplan aktiviert. Die Akropolis hat geschlossen. Schulen haben geschlossen. Firmen haben Homeoffice angeordnet, die Stadt Athen hat Kühlräume eingerichtet und stellt Wasser für streunende Hunde auf.

Aber in Indien herrscht seit Jahren jeden Sommer Dauerkatastrophe. Doch das Leben von Hunderten Millionen Menschen muss irgendwie weitergehen. ....

821 Millionen Menschen in Indien sind auf staatliche Lebensmittelrationen von fünf Kilo Reis im Monat angewiesen. Man kann sich denken, dass die wenigsten von ihnen eine Klimaanlage für Hunderte Euro zu Hause haben. .. Die Regierung schickt in diesen Tagen Wassertanker in die Slums, weil noch viele kein fließendes Wasser haben – im Internet macht ein Video die Runde, in dem eine Menschenmenge in einem Viertel in Delhi hinter einem Tanker herrennt, nur für einen Eimer Wasser. In einem anderen viralen Video brät ein Blogger in Westbengalen in der Sonne ein Spiegelei in einer Pfanne.

Jemand erzählt mir von Vögeln, die dehydriert vom Himmel fallen. In einem östlichen Bundesstaat in Indien ertrinken fast 40 Affen in einem Brunnen, weil sie sich darin abkühlen wollten. Ich vermeide es, länger als zehn Minuten draußen zu sein....

Die diesjährige Rekordhitzewelle wütet durch viele Länder in Südostasien. In Kambodscha hat sie eine Munitionsexplosion auf einem Militärcampus ausgelöst, die 20 Soldaten tötete. In Indonesien erkranken wegen der Hitze deutlich mehr Menschen an Denguefieber als sonst. In Malaysia manipuliert die Luftwaffe Wolken, um künstlichen Regen zu erzeugen....


TAZ hier

Ein Fegefeuer namens Sommer

Zu welchem Zeitpunkt kann in einer Krise der nationale Notstand ausgerufen werden? In den letzten Monaten ist die Temperatur in Indien dramatisch angestiegen. Während in den sozialen Medien Fotos viral gehen von einem Topf mit Wasser, das anfängt zu kochen, sobald es nach draußen gestellt wird, oder von einem aufgeschlagenen Ei, das auf dem Asphalt brät, sind die Realität und das Ausmaß der Hitze weitaus schlimmer.

In den letzten vier Monaten sind mindestens 100 Menschen an den Folgen der glühenden Hitze gestorben. Allein in den vergangenen Tagen stieg die Temperatur in der Hauptstadt Neu-Delhi bis auf 49 Grad Celsius. Bei Sonnenuntergang weht kein einziges kühles Lüftchen; das Stromnetz ist durch die Tag und Nacht eingeschalteten Klimaanlagen überlastet, sodass es gerade dann, wenn die Menschen einschlafen, zu Stromausfällen kommt....

Währenddessen erlebt Indien einen Bauboom: Bäume werden gefällt, um Platz für mehr Autobahnen zu schaffen; Glasgebäude werden weiterhin errichtet, obwohl das dem indischen Klima nur schadet. Die Architekten – und diejenigen, die viel Geld haben – glauben irgendwie immer noch, dass das Glitzern von Glas ein Zeichen von Erfolg ist.....


Frankfurter Rundschau hier  24.06.2024  Von: Karolin Schaefer, Martina Lippl, Teresa Toth

Schwere Unwetter in der Schweiz: Straße zum San Bernardino zerstört

Schwere Alpen-Unwetter spülen Autobahn weg: Leiche gefunden – Weitere Personen vermisst

Die Schweiz erlebt extreme Regenfälle und Erdrutsche. Rettungskräfte suchen weiter nach Vermissten. Die Schäden sind enorm.

Update vom 24. Juni, 6.30 Uhr: Nach heftigen Unwettern haben Erdrutsche und Überschwemmungen in der Schweiz erhebliche Schäden angerichtet. Zwei Personen in der Gemeinde Lostallo im Misoxtal gelten weiterhin als vermisst. „Wenn wir die Verschüttungen anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen (...) relativ gering“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. 


ZDF  hier 22.06.2024

Schweiz: Mehr als 200 Menschen nach Unwetter evakuiert

Heftige Gewitter haben in der Schweiz zu Überschwemmungen geführt. Im Kanton Wallis mussten über 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Aufgrund von Überschwemmungen in der Schweiz haben die Behörden in den Kantonen Wallis und Graubünden am Freitag mehr als 200 Bewohner evakuiert. Im Wallis mussten rund 230 Menschen ihre Häuser verlassen, sagte die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mehr als 200 Feuerwehrleute sowie Dutzende weitere Kräfte waren demnach alarmiert.....

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