Besonders lustig finde ich in diesem Zusammenhang den Wahlbrief der CDU, der mir gestern ins Haus flatterte. Darin wird so stark für eine Amtsfortsetzung von Ursula van der Leyen geworben, dass ich mir verwundert die Augen reiben musste. Wer ist denn nun schizophren - ich oder die Verfasser des Briefes?
Der hat ja auch bereits einige Male seine eigene Parteikollegin sabotiert und wollte nur zu gerne an ihre Stelle treten.
Da wird also mit einer Kandidatin geworben, die man gar nicht unterstützen möchte?
Gastbeitrag: die Überschwemmungen in Süddeutschland zeigen, wie wichtig der Klimaschutz ist. Der „Klimabrief“ von Fridays-Aktivist Felix Schachenmayr.
Eigentlich gibt es keine großen Überschwemmungen, wo ich herkomme. Der Bach, der durch meinen Heimatort fließt, ist normalerweise ein süßes Flüsschen, das sich gut auf Postkarten macht. Am Samstag sieht man davon aber nichts mehr. Stattdessen ist da ein großer See. Der Bahnhof, die Büros der Stadtwerke und die angrenzenden Häuser sind alle unter Wasser.
Andere trifft es noch viel härter: In der Umgebung werden nicht nur einzelne Straßen, sondern ganze Dörfer überflutet. Babenhausen, der Ort, an dem ich früher für Jugendseminare war, wird evakuiert. Quer durch Süddeutschland stehen Städte und Gemeinden unter Wasser. Schlammlawinen jagen durch Dörfer in Baden-Württemberg und Thüringen. In Pfaffenhofen stirbt ein Feuerwehrmann.
dass Feuerwehren, Rettungsdienste, Technische Hilfswerke und Verwaltungen in diesen Tagen so viel leisten, um noch viel Schlimmeres zu verhindern.
Aber: Es ist kein halbes Jahr her, dass im Norden Deutschlands große Flächen unter Wasser standen. Kein Monat, seit im Saarland Land unter war. Es ist angesichts dessen schon offensichtlich, dass das, was hier passiert, keine „Jahrhundertflut“ mehr ist, sondern eher das neue Normal. Spätestens jetzt ist es Zeit für schnelle Konsequenzen, für Prävention und für Menschenschutz.
Stattdessen zweifeln Konservative offen an dem von ihnen selbst angestoßenen European Green Deal; fordern CDU und CSU in einer großen Kampagne kurz vor der Wahl das Ende des demokratisch legitimierten Verbrennerverbots. Während halb Deutschland unter Wasser steht, droht dem Projekt einer klimafreundlichen EU durch Sie und Ihre Kollegen die Rückabwicklung.
Bei ihrem Besuch im überfluteten Reichertshofen sagten Sie, mit dem Hochwasser „konnte niemand rechnen“, und erwähnten die Klimakrise mit keinem Wort. Während Sie versuchen, sich kurz vor der Wahl staatsmännisch und verantwortungsbewusst zu inszenieren, haben wir nicht vergessen, dass es die Union ist, die seit Jahren mit ihrer Politik die Klimakrise befeuert. Die bisherige Untätigkeit und der heutige Opportunismus von Ihnen als Ministerpräsident ist verantwortungslos und gefährlich.
Für 2024 wählt die CSU den Slogan „Ein Europa, das schützt und nützt“. Handeln Sie danach. Die Zeit dafür ist jetzt.
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