Sonntag, 10. Oktober 2021

Minister Müller: Eine Milliarde jährlich für den Artenschutz

Berliner Morgenpost  hier Jochen Gaugele

Entwicklungsminister Müller richtet einen Appell an die Weltgemeinschaft: Es müsse dringend ein Durchbruch beim Artenschutz gelingen.

Vor Beginn der globalen Konferenz zur Artenvielfalt im chinesischen Kunming hat Entwicklungsminister Gerd Müller einen dramatischen Appell an die Weltgemeinschaft gerichtet. "In den kommenden Monaten muss ein Durchbruch beim Artenschutz gelingen wie beim Pariser Klimaabkommen für den Klimaschutz", sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Jeden Tag sterben 150 Arten aus." Die internationale Gemeinschaft müsse endlich an einem Strang ziehen. Von Gastgeber China erwarte er eine Führungsrolle.

Müller rief die Industrieländer dazu auf, ihre Mittel zum Erhalt der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verdoppeln. Der Minister verwies darauf, dass drei Viertel der artenreichsten Gebiete in ärmeren Ländern lägen, die sich Schutzgebiete kaum leisten können. "Deutschland sollte in der kommenden Legislaturperiode seinen Beitrag daher auf eine Milliarde Euro jährlich erhöhen", forderte Müller. "Auch die Privatwirtschaft sollte sich an der Finanzierung beteiligen, denn sie trägt eine Mitverantwortung am weltweiten Artensterben."

Darüber hinaus appellierte der Minister, 30 Prozent der Land- und der Meeresflächen unter Schutz zu stellen. "Davon sind wir aber meilenweit entfernt", kritisierte er. "Bislang sind erst acht Prozent der Meeres- und 17 Prozent aller Landflächen geschützt."

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