Leserbrief zu den Artikeln „Ich bin doch kein Klimakiller“ v. 30.09. und „Bareiß kritisiert Laschet deutlich“ v. 09.10. in der Schwäbischen Zeitung
Schlechtes
Wahlergebnis bei Thomas Bareiß; jetzt wird nach einem Sündenbock gesucht.
Gesucht, gefunden: campact.
Darf man einen
Volksvertreter, der bereits 16 Jahre im Bundestag ist, nicht fragen, was er in
seiner Amtszeit geleistet hat, bzw. darf man ihn nicht damit konfrontieren,
welche Entscheidungen (klimafeindliches Abstimmungsverhalten) er mitgetragen
hat?
Auf www.abgeordnetenwatch.de
kann der Wähler das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten studieren – und auch
noch Fragen stellen. Leider bleiben viele klimapolitische Fragen vom
Parlamentarier Bareiß unbeantwortet. „Wir sind mündige Bürger einer Demokratie.
Wir genießen die modernste und ehrlichste Herrschaftsform über Abgeordnete aus
dem Volk. Und wir haben dafür einen perfekten Kontrollmechanismus in Form der
freien Medien.“
Willkommen in der
Wirklichkeit! Vorbei ist die Zeit, in der Kandidaten der jahrzehntelang
dominierenden Partei unkommentiert gewählt werden. Die Wähler informieren sich
und erkennen Zeitströmungen; Präsenz im Wahlkreis und politisches Agieren wird
gewürdigt.
Nicht nur campact hat
MdB Bareiß ins Visier genommen, auch greenpeace und parents4future haben ihm
vor der Wahl die rote Klimakarte gezeigt und dies nachvollziehbar mit Fakten
belegt. Diese Fakten konnte der Pikierte nicht entkräften.
Die Lobbyverquickungen
mit der Wirtschaft (INSM, Wirtschaftsrat, Berliner Kreis, Werteunion)
verdienten im Wahlkampf eine Würdigung. „Bermudadreieck der Energiewende“: Unter anderem hat die Regierung die
Solar- und Windkraftunternehmen in der abgelaufenen Legislaturperiode
pleitegehen lassen; jetzt hat hier China das Sagen. In der überörtlichen
Presse wird man diesbezüglich leicht und schnell fündig, was Thoms Bareiß
Verwicklungen betrifft. In der lokalen Zeitung liest man nichts bis wenig
darüber.
Nach diesem miserablen
Ergebnis kommt der Eindruck auf, man wolle den Abgeordneten „greenwashen“ (er
wird jetzt sogar mit Sonnenblumen im Hintergrund abgebildet).
Es ist wichtig, dass
die Wähler sich informieren/objektiv informiert werden; das macht Demokratie
aus. Bei einer „Abgeordnetenentschädigung“ iHv. monatlich
10.012,89 Euro muss sich ein Volksvertreter auch rechtfertigen, sollte
sich der Kritik offen/ demütig dem Ergebnis stellen und dies akzeptieren.
15 % Stimmenverlust;
manch anderer „Klimabremser“ wurde abgewählt. Ein „Denk“-zettel!
Roland Stehle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen