Dienstag, 12. Oktober 2021

„Stadt braucht mehr Schatten, Grün und Wasser“

Schwäbische Zeitung  hier von Michaela Miller, Auszüge in blau
Im Sommer 2020 beschloss der Gemeinderat den Klimakonsens - Wo steht Ravensburg aktuell?

Am Rivoliplatz wurde am Samstagnachmittag über Klimapolitik in Ravensburg geredet. Auf dem Podium: Oberbürgermeister Daniel Rapp, Veerle Buytaert, Leiterin Umweltamt, Samuel Bosch, Schüler und Klimaaktivist, Stephan Frisch für die Scientists4Future und Sabine Buchmann-Mayer, Parents4Future.

.....Samuel Bosch formulierte noch einmal sein Ziel: Ravensburg soll klimafreundliche Stadt werden. Er appellierte an Bürgermeister Rapp, die Themen im Gemeinderat stärker voranzutreiben. Für Rapp war klar, die Städte brauchen mehr Schatten, mehr Grün und mehr Wasser. Am Gespinstmarkt, der aktuell in der Kritik steht, weil viel Beton, aber nur drei Bäume dort zu finden seien, seien so viele Leitungen im Untergrund, „vor allem für das geplante Nahwärmenetz“, dass mehr Bäume nicht möglich gewesen seien, so Rapp. Der Bürgermeister musste sich vor allem eine unglückliche Kommunikationspolitik vorwerfen lassen. „Warum nicht erst das Busfahren günstiger machen und dann die Parkplatzpreise erhöhen?“, fragte Frisch. Viele gute Entwicklungen, Ravensburg hat beispielsweise gemessen an der Einwohnerzahl eine sehr hohe Dichte an E-Tankstellen, kommen nicht als Information bei der Bürgerschaft an, das bestätigten auch einige Zuhörer.

Auf konkrete Maßnahmen angesprochen, zählte Rapp auf: Alle Gebäude am Gespinstmarkt sollen in naher Zukunft mit Nahwärme beheizt werden, das Parken an der Oberfläche wolle man unattraktiv machen und die höheren Einnahmen zweckgebunden investieren. Ein Radweg Richtung Bahnstadt soll kommen, wie auch eine Radbrücke von der Oststadt über die Wangener Straße. Anerkennend zeigte sich Rapp gegenüber den Klimaaktivisten: Er habe sich zwar des Öfteren über deren Aktionen geärgert, aber andererseits habe das Thema dadurch Aufmerksamkeit bekommen und „wir würden ohne euch nicht mit derselben Dringlichkeit darüber reden“, so Rapp. Zu den Parkgebühren erklärte Veerle Buytaert vom Umweltamt: Jeder Parkplatz koste auch jetzt schon richtig Geld, im Moment zahle das die Allgemeinheit. „Warum nicht umlegen, auf diejenigen, die die Parkplätze nutzen, also quasi die aktive Förderung der Stadt zurückbauen?“ ......

Sabine Buchmann-Mayer von den Parents4Future fragte, wohin man denn als Bürger mit guten Ideen und Vorschlägen gehen solle. Denn: „Menschen sollten nicht auf Bäume steigen müssen, um gehört zu werden“. Das Umweltamt - laut Amtsleiterin Buytaert arbeiten dort 14 Fachleute - müsse mehr Präsenz zeigen. .......

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