Persönliche Interessen wurden in der Vergangenheit häufig über das Allgemeinwohl gestellt, meint SZ-Redakteur Oliver Linsenmaier.
Es könnte ein Wendepunkt in der Stadtentwicklung Weingartens sein. Der Kompromiss beim hochumstrittenen Bauprojekt „Köpfinger Straße“ steht allen Beteiligten gut zu Gesicht – auch wenn er viel Anstrengung und Zeit gekostet hat. Dank der Intervention der Grünen und der Bereitschaft der anderen Fraktionen sowie der Verwaltung konnte ein für die Stadt Weingarten eigentlich völlig sinnfreies und fahrlässiges Projekt gerade noch zu einem vernünftigen Ergebnis geführt werden.Dass Gemeinderat und Verwaltung es ursprünglich aber überhaupt zugelassen hatten, dass auf einer Fläche eines ganzen Fußballfeldes gerade einmal drei Häuser gebaut werden sollten, lässt tief blicken. Persönliche Interessen wurden in der Vergangenheit häufig über das Allgemeinwohl gestellt. Soziale Gerechtigkeit, ökologisches Denken und nachhaltiges Planen wurden stets als Leitlinien beschworen. Die Praxis sah dann teilweise aber ganz anders aus.
Umstrittenes Bauprojekt bringt zusätzliche Wohnungen in Weingarten plus
Noch immer fällt es schwer, diese verkrusteten Strukturen aufzubrechen. Doch scheint mit der Köpfinger Straße ein Anfang gemacht. Das Umdenken beginnt. Nach teils kontroversen Debatten haben sich die Fraktionen zusammengerauft und die Sache wieder in den Mittelpunkt gestellt. Dieses demokratische Ringen um gute Entscheidungen kam in der jüngeren Vergangenheit häufig zu kurz. Doch besteht nun die berechtigte Hoffnung, dass sich das in Zukunft wieder ändert. Es würde Weingarten gut zu Gesicht stehen.
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