Spektrum der Wissenschaft hier
Heute kommt das gesamte Lithium aus Übersee. Doch auch im heißen Tiefenwasser Deutschlands stecken große Mengen des begehrten Rohstoffs, die sich gewinnen und nutzen lassen.
Ohne Lithium geht kaum noch etwas. Das leichte Metall ist unverzichtbar für die gängigen wiederaufladbaren Akkus von Elektroautos, Notebooks und Smartphones. Deutsche Hersteller importieren ihren kompletten Bedarf an dem Element aus Australien oder Südamerika. Dabei wäre das gar nicht nötig, denn auch in Europa gibt es Lagerstätten, die viel Lithium enthalten. Und hier zu Lande ließe es sich sogar klimaschonend und umweltfreundlich gewinnen.
In Chile und Argentinien kommt Lithium aus Salzlösungen und wird in riesigen Verdunstungsbecken gewonnen, was Nutzungskonflikte auslöst. Der australische Stoff wiederum geht nach China, um dort zu Lithiumkarbonat und Lithiumhydroxid verarbeitet zu werden, wobei insbesondere das Rösten der gemahlenen Gesteine ein kohlendioxid(CO2)-intensiver Prozess ist.
Hingegen steckt das Lithium in Mitteleuropa in Thermalwasser, also heißen Lösungen in einigen Kilometern Tiefe. Diese enthalten hohe Konzentrationen an Lithiumionen. So zum Beispiel im brandenburgischen Groß Schönebeck, wo im Jahr 2001 eine Geothermie-Forschungsplattform des Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) aufgebaut wurde. In etwa vier Kilometer Tiefe besitzt das 150 Grad Celsius warme Thermalwasser eine Lithiumkonzentration von 200 bis 230 Milligramm pro Liter......
Noch gibt es weltweit keine Geothermieanlage, die Lithium für den Markt produziert. Für alle aus der geothermischen Extraktionsforschung heißt es daher: Dranbleiben, um den bereits errungenen Fortschritt und Vorsprung nicht zu verlieren.
Das ist eine wunderbare Nachricht, denn jeder kennt die furchtbaren Bilder der Abbaustellen in Südamerika. Erst vor Kurzem wurde bekannt dass auch in Norwegen große Kapazitäten gegeben sind. Doch vermutlich wäre auch dort mit einem starken Eingriff in die Landschaft zu rechnen.Es wäre wunderbar, wenn sich die Gewinnung von Lithium in Zukunft umweltfreundlicher gestalten würde!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen