Nach der illegalen Kletteraktion am Ulmer Münster vergangene Woche hat sich Dekan Torsten Krannich mit den verantwortlichen Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten getroffen.
Der Ulmer Dekan Torsten Krannich hat am Dienstagnachmittag mit der Klimaaktivistengruppe gesprochen, die für die illegale Kletteraktion am Münster vergangene Woche verantwortlich ist. Er hat erneut die Aktion verurteilt, aber auch Verständnis für das Anliegen gezeigt. Deshalb wollen beide Seiten nun zusammen legal für den Umweltschutz werben.
Umweltschutz - gleiches Ziel, unterschiedliche Wege
Eine erste gemeinsame Aktion können sie sich schon für das Nabada am Schwörmontag vorstellen, erzählte Klimaaktivist Samuel Bosch. Was genau und ob das mit Blick auf die kurze Vorbereitungszeit überhaupt funktioniert, steht aber noch nicht fest. Grundsätzlich verfolgten beide Parteien mit dem Klimaschutz ein gleiches Ziel, nur die Wege seien bisher unterschiedlich.
Nach dem Treffen stellten sich Dekan Torsten Krannich und die Klimaaktivistengruppe (Samuel Bosch, Lima Koch, Lino Kürger und Lena Mapler ) der Presse für Fragen zur geplanten Zusammenarbeit.
Der Ulmer Münsterdekan Torsten Krannich bezweifelte in dem Gespräch, dass Aktionismus zu einer "Bewusstseinsänderung" in der Gesellschaft führe. Er geht das Thema eher über die "demokratischen Spielregeln" an. Deshalb bezeichnete er die Kletteraktion am Ulmer Münster mit einem Schaden in bisher unbekannter Höhe auch als "No-Go" und betonte, dass die Anzeige wegen der illegalen Aktion bestehen bleibe. Die Klimaaktivisten akzeptierten das und wollen die Verantwortung übernehmen.
Grundsätzlich waren beide Parteien mit dem Gespräch und dem Austausch ihrer Ansichten zufrieden, auch wenn noch keine konkreten Pläne für eine langfristige Zusammenarbeit entstanden sind. Die Klimaaktivistengruppe steht noch mit weiteren Kirchengemeinden aus den Städten Stuttgart, Ravensburg, Göppingen und Tübingen in Kontakt. Sie wollen dort legal Banner an historischen Kirchen aufhängen.
Ziviler Ungehorsam bleibe aber trotzdem weiterhin ein Mittel der Klimaaktivistengruppe, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, bekräftigte Samuel Bosch. Der Ulmer Dekan Torsten Krannich appellierte daraufhin, die Gruppe solle sich genau überlegen, was sie macht. Zumindest das Ulmer Münster soll aber künftig verschont bleiben.
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