Freitag, 19. Juli 2024

Internationale Energieagentur: Strom aus erneuerbaren Energien dürfte 2025 Kohle überholen



hier  Zeit  19. Juli 2024, Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, als


Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen weltweit dürfte nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur im Jahr 2025 erstmals die Produktion mit Kohle überholen. Zugleich steige jedoch auch die Nachfrage nach Strom wegen des Klimawandels stark an, heißt es in einem Bericht der IEA (PDF). Insgesamt verlaufe der weltweite Ausbau der Erneuerbaren noch nicht schnell genug.

"Es ist ermutigend, dass der Anteil sauberer Energien wächst, aber das muss schneller geschehen", sagte der Direktor für Energiemärkte und -sicherheit bei der IEA, Keisuke Sadamori.
Die wichtigsten erneuerbaren Quellen elektrischer Energie sind Wasserkraft, Solar und Wind. Insgesamt dürften sie der IEA zufolge im Jahr 2025 weltweit 35 Prozent des Strombedarfs decken. 2023 waren es noch 30 Prozent. Den größten Anteil am Zuwachs prognostiziert die Agentur der Solarenergie.

Zugleich gehen die Energieexperten nicht davon aus, dass die Stromproduktion aus Kohle zurückgehen wird. Grund dafür sei die stark steigende Nachfrage vor allem in China und Indien. Potenzial für eine positive Überraschung böten dabei allerdings Chinas Wasserkraftkapazitäten, die unter Umständen doch für einen sinkenden Kohleanteil an der Stromproduktion sorgen könnten.

KI treibt Nachfrage von Strom zusätzlich an
Den Berechnungen der IEA zufolge dürfte die Nachfrage nach Strom in einem Maße steigen, wie es seit 2007 nicht mehr beobachtet worden war. Eine Ausnahme stelle lediglich der starke Anstieg nach der Corona-Pandemie dar. Im Jahr 2024 dürften demnach vier Prozent mehr Strom gebraucht werden als im Vorjahr, 2025 dann noch einmal vier Prozent mehr.
Dieser Anstieg zeige "die wachsende Bedeutung von Elektrizität in unseren Volkswirtschaften, aber auch die Auswirkungen schwerer Hitzewellen", sagte Sadamori. Ein weiterer Faktor sei die zunehmende Verbreitung von künstlicher Intelligenz. Der damit einhergehende Aufbau von Rechenzentren treibe demnach die Nachfrage.
Energie in Deutschland



Heise  hier  
18.07.2024  Von Andreas Wilkens

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wächst um 9 Prozent

Windreiche Wintermonate und Zubau an Photovoltaik stärkten im ersten Halbjahr den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung.

Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 147 TWh Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt. Das sind gegenüber den 135 TWh der ersten Hälfte 2023 rund 9 Prozent mehr, teilt das Umweltbundesamt (UBA) mit. Entscheidend für den Zuwachs seien windreiche Wintermonate gewesen, außerdem sei die Windkraftkapazität um 10 Prozent gewachsen. Als einen weiteren wichtigen Faktor sieht das UBA die Photovoltaik. Trotz sonnenwärmerer Verhältnisse habe der gesamte Leistungszuwachs zu einem Plus von 13 Prozent geführt.

Mit Windkraft wurden im gesamten ersten Halbjahr 51 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren erzeugt, Photovoltaik (PV) folgte mit 24 Prozent, darauf die Stromerzeugung aus Biomasse⁠ mit etwa 15 Prozent und die Wasserkraft mit etwa 8 Prozent. Die Kapazität der PV-Stromerzeugung wuchs im ersten Halbjahr um 7,5 GW, der von Windenergieanlagen an Land 0,9 GW. Die installierte Leistung von Offshore-Windenergieanlagen wuchs im zweiten Quartal um 0,4 GW.

Photovoltaik über Zielvorgabe
Mit einer insgesamt installierten Leistung von über 88 GW ist das PV-Ausbauziel nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 84 GW für das Jahr 2024 bereits 6 Monate vorher erreicht. Bei Windenergieanlagen auf Land beläuft sich die installierte Leistung derzeit auf knapp 62 GW, womit das vom EEG gesetzte Ziel von 69 GW im Jahr 2024 voraussichtlich nicht erreicht wird.

Da in diesem Jahr ungefähr gleich viel Strom wie im Vorjahr nachgefragt wurde, stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im ersten Halbjahr 2024 deutlich an. Nach Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) habe der Anteil bei rund 57 Prozent gelegen. Die Stromerzeugung auf das Gesamtjahr hochzurechnen sei aber jetzt noch nicht möglich, da die erneuerbare Stromerzeugung auch von der Witterung abhängt und unklar ist, wie sich der Stromverbrauch im weiteren Jahresverlauf entwickelt.....

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