Update: Tja, plötzlich ist alles anders als gedacht und die Medien schweigen dazu - ein unglaubliches Medienversagen
Er ist El. Held, er selbst will sich aber nicht so bezeichnen. Als am Montag ein Mann mit seinem Auto in der Mannheimer Innenstadt in eine Menschenmenge fuhr, stellte sich ihm Taxifahrer A. Muhammad in den Weg.
Laut dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg verhinderte Muhammad so Schlimmeres. Für den Taxifahrer ist sein Handeln eine Selbstverständlichkeit.
Heute gab es schon wieder einen Anschlag in Mannheim, der ins Bild passt. Sofort rattert die Desinformationstruppe der AFD ihr einstudiertes Stück herunter - bis sich herausstellt, dass ein Deutscher das Auto gelenkt hat. Dann - Stille
hier 04. März 2025: Ausländer sind schuld an Amokfahrt eines Deutschen – für die AfD
Die AfD versucht aus dem Anschlag in Mannheim Kapital zu schlagen. Ein Abgeordneter hat es schon früher mit der Wahrheit nicht so genau genommen.
hier Von: Peter Sieben 20.02.2025,
„Hybride Kriegsführung vor Wahlen“
Russland soll in Afghanistan für Anschläge bezahlt haben. Besteht ein Zusammenhang zum Anschlag in München? Ein Terrorexperte hat eine Theorie.
Mehrere Anschläge innerhalb weniger Monate: Das kann eine Gesellschaft durchaus verändern. Die Taten in Solingen, Mannheim, Aschaffenburg, Magdeburg und zuletzt in München waren wahrscheinlich extremistisch motiviert, die Mehrzahl davon wohl islamistisch. In mehreren Fällen waren Asylsuchende die Täter, auch beim Auto-Anschlag in München, bei dem eine Mutter und ihr zweijähriges Kind getötet und Dutzende Menschen teils schwer verletzt wurden.
Deutschland steht nun unter Schock. Und die Anschläge haben Migration zum beherrschenden Thema im Wahlkampf vor der Bundestagswahl gemacht. Der Eindruck von manchen: Die demokratischen Kräfte haben das Sicherheitsproblem nicht im Griff. Den Extremen spielt das kurz vor der Bundestagswahl in die Hände. Jetzt nimmt ein Verdacht Gestalt an, den man vor ein paar Jahren noch als Verschwörungstheorie abgetan hätte: Russische Akteure könnten mit den Anschlägen etwas zu tun haben.
Agenten aus Russland zahlten wohl Taliban in Afghanistan: Zusammenhang mit München-Anschlag?
Derweil mehren sich Anzeichen, dass russische Agenten in Afghanistan offenbar für Anschläge der Taliban bezahlt haben, um Unruhe zu stiften. Unter anderem der Spiegel berichtet, dass mindestens zwei Asylbewerber in Deutschland Teil des Netzwerks gewesen sein sollen. Die Täter von München, Mannheim und Aschaffenburg waren Afghanen. Gibt es einen Zusammenhang?
Hans-Jakob Schindler ist die Theorie von den russischen Agenten in Afghanistan bekannt. „Das ist durchaus möglich, wir hatten entsprechende Hinweise“, sagt der Direktor der NGO Counter Extremism Project (CEP) im Gespräch mit dieser Redaktion. Beweisen lasse sich das derzeit indes nicht, so der Terrorismus-Experte.
Vor der Bundestagswahl: „Russland will für soziale Verwerfungen in Deutschland sorgen“
Aber: Russland verfolge das Ziel, in Deutschland soziale Unruhe zu verursachen. Gewalttaten kurz vor bedeutenden Wahlen würden den Russen durchaus gelegen kommen, erklärt Schindler: „Allerdings lassen sich Anschläge nicht genau timen. Dafür müsste Russland direkt bei dem jeweiligen Täter intervenieren.“ Sollte es direkte russische Eingriffe gegeben haben, „hätte das bei den Ermittlungen zu den Anschlägen der letzten Monate auffallen müssen.“ Bisher gibt es jedoch keine Hinweise von den Sicherheitsbehörden.
Einfluss von Russlands auf den München-Anschlag: Ein Netz voller Propaganda
Indirekt könnte Russland allerdings durchaus Einfluss auf Anschläge haben, möglicherweise auch auf die Tat in München, so Schindler. Der mutmaßliche Täter Farhad N. kam 2016 als Geflüchteter aus Afghanistan nach Deutschland. Obwohl sein Asylantrag abgelehnt wurde, besaß er einen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. Er war legal im Land, arbeitete zeitweise als Ladendetektiv und möglicherweise auch an einer Supermarktkasse. In sozialen Medien war N. sehr aktiv und postete regelmäßig auf Instagram. Es gibt Anzeichen dafür, dass er sich innerhalb kurzer Zeit online radikalisiert haben könnte.
Und das Netz wird derzeit mit Propagandamaterial geradezu überschwemmt, viel davon stammt aus Russland. „Die Russen stellen sicherlich radikalisierendes Material ins Netz, sowohl rechts- und linksradikale Inhalte, als auch islamistisches Material. Das Ziel ist letztlich auch, Einzeltäter auf diese Weise zu Anschlägen zu motivieren und für Unsicherheit zu sorgen. Das ist Teil von hybrider Kriegsführung“, erläutert Hans-Jakob Schindler. Es sei äußerst wahrscheinlich, dass Russland vor Wahlen seine hybride Kriegsführung intensiviere und noch mehr Desinformationen und extremistische Inhalte verbreite.
„Kann alleine Sicherheitslage nicht verbessern“ – Migrationspolitik und ihre Grenzen
„Es geht Russland bei diesen Aktivitäten nicht darum, ein bestimmtes Wahlziel zu erreichen, sondern darum, Gesellschaften zu spalten und Unsicherheit zu verbreiten“, erklärt Schindler. Welche politischen Kräfte davon profitieren, sei für Russland nebensächlich: „Solange die gesellschaftliche Spaltung sich vertieft und das politische System lähmt“, so der Terrorismusexperte.
Schindler identifiziert drei Faktoren, die derzeit islamistische Anschläge begünstigen. „Erstens: Terrororganisationen wie der IS haben viel mehr Handlungsspielraum, seit sich Bundeswehr und US-Streitkräfte aus dem Nahen Osten, Afghanistan und Westafrika zurückgezogen haben. Zweitens begünstigen die sozialen Medien Radikalisierungsversuche.“ Auf Plattformen wie X, Meta und TikTok gibt es kaum Kontrolle und keine verpflichtende Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden. „Und drittens: Die Sicherheitsbehörden haben zu wenig Handhabe“, fügt Schindler hinzu.
Eine verschärfte Migrationspolitik und geschlossene Grenzen allein werden das Sicherheitsproblem nicht lösen, meint der Experte. „Die Täter sind ja nicht frisch eingereist, sondern lebten teils schon Jahre in Deutschland. Die meisten haben sich erst in Deutschland radikalisiert.“ Die Kontrolle der Migrationsströme sei zwar wichtig, so der Experte, „aber alleine können diese Maßnahmen die Sicherheitslage nicht nachhaltig verbessern.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen