Mittwoch, 12. März 2025

USA: Und die Energiewende schreitet trotzdem voran

 hier  Artikel von dpa •12.3.25

Studie: Solar- und Windenergie übertreffen in den USA Kohle

Trotz der Begeisterung von US-Präsident Donald Trump für fossile Energien wächst in den USA der Anteil erneuerbarer Energien. Der Anteil von Wind und Sonne an der Stromversorgung habe 2024 mit zusammen 17 Prozent erstmals Kohle übertroffen, die auf 15 Prozent fiel, wie aus einer Analyse der Denkfabrik Ember hervorgeht. 

Trump will gemäß dem Motto «Drill, Baby, drill» dafür sorgen, dass die USA noch mehr Öl und Gas fördern. 

Nachdem die Stromnachfrage 14 Jahre lang stagniert habe, sei sie in den vergangenen Jahren wieder gestiegen – 2024 etwa um drei Prozent. Die höhere Nachfrage und der Rückgang bei der Kohle wurde laut Ember durch mehr Solar- und Windenergie sowie Gas ausgeglichen. Trotz der gestiegenen Nachfrage seien die klimaschädlichen CO2-Emissionen beim Strom weiter gefallen. 

Ember-Direktor Daan Walter sagte, die Stromnachfrage steige weiter, da immer neue Anwendungen hinzukämen wie etwa Rechenzentren oder Transport. Dies mache die Argumente für Solar- und Windenergie noch stärker.


hier  12.03.2025,

Solar- und Windenergie übertreffen in den USA Kohle

Donald Trump glaubt nicht an die Klimakrise und will die Ölförderung ausbauen. Neue Daten zeigen: Die Energiewende schreitet trotzdem voran.


Peter Jelinek  LinkedIn  12.3.25  hier

Klima- & Biodiversitätskrise lösen | European Green Deal verstehen | The GoodforcesKlima- & Biodiversitätskrise lösen 



"We're gonna drill baby drill", sagte US-Präsident Donald Trump zu seiner Amtseinführung. 

Einen Monat später steht fest: Wind- und Solarkapazitäten überholen erstmalig die Kohleverstromung. 

Das zeigen neue Ember-Daten. Wie das möglich gemacht wurde? Eine Einordnung.



Die guten Nachrichten in einer Zusammenfassung für 2024:
✅ Der Anteil von Wind und Sonne an der Stromversorgung hat 17 % erstmals Kohle übertroffen, die wiederum um 15 % fiel.
✅ Noch vor 6 Jahren war Kohle 3x so groß wie die gesamte Wind- und Solarenergie zusammen. 
✅ Insgesamt stieg die Solarkapazität um 27 %, bei Wind um 7 %.
✅ Bundesweit machte die Solarenergie 81 % aller neuen jährlichen Kapazitätserweiterungen aus, mit einem Rekordanstieg von 31 Gigawatt, unterstützt durch eine Rekordbatteriekapazität von 10 GW.
✅ Der Zuwachs bei Wind, Sonne, aber auch Gas deckte dann die Stromnachfrage, die letztes Jahr um 3% stieg, allen voran durch (KI-)Rechenzentren und den Transport; 20% aller neuen Autoverkäufe waren E-Autos. 
✅ Und trotz der gestiegenen Nachfrage sind CO2-Emissionen beim Strom weiter gefallen.
🔥 Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Gaserzeugung stieg ebenfals um über 3%.

Die Entwicklung ist maßgeblich auf den US-Inflation Reduction Act zurückzuführen. Noch unter US-Präsident Biden beschlossen, setzt dieser enorme steuerliche Anreize, wenn lokale Solar-, Batterie-, oder Windkraftanlagen verwendet werden. Das hat nicht nur die Produktion vor Ort auf ein bis dato nie gekanntes Niveau gehoben und allen voran in den republikanisch geführten Staaten zu einem Wirtschaftsboom geführt (weshalb Trump den IRA nicht angreift), sondern unter anderen einen Boom bei E-Autos, Wärmepumpen etc. ausgelöst, der Kohle, aber eben auch die Atomkraft in den Hintergrund rückt.

Atomkraft? Ja, genau. Die Stromerzeugung aus Atomkraft stieg zwar um 1 %. Der leichte Anstieg ist jedoch nur auf die Inbetriebnahme von Vogtle Block 4 zurückzuführen.
Dieser geringfügige Anstieg konnte mit dem allgemeinen Anstieg der Stromerzeugung nicht Schritt halten, sodass der Anteil der Atomkraft insgesamt unter 18% fiel – der niedrigste Wert in diesem Jahrhundert. Insgesamt sind seit 1998 nur 3 Atomkraftwerke ans Netz gegangen und sind aktuell auch keine neuen kommerziellen Reaktoren im Bau. So viel zum angeblichen "Boom" der Atomkraft.

Vielmehr sollte das Augenmerk auf die Batteriespeicher fallen, denn sie sind der entscheidene Faktor für den Ausbau der Erneuerbaren – allen voran die Solarenergie.
Typischerweise zur Mittagszeit fungieren sie als Speicher während sie zu Spitzenlastzeiten am Abend oder sogar über Nacht diesen Strom wieder zur Verfügung stellen.

Nirgendwo wird dies deutlicher als in Kalifornien. Sie drückten den Ausbau der Solarenergie auf einen Rekord von 32 % – den höchsten in den USA – und drängten gleichzeitig den Gasverbrauch deutlich nach unten. Im April 2024 schrieben sie Geschichte: Zum ersten Mal überhaupt in den Abendstunden zur größten Stromquelle im Netz wurden.



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